Belana

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Belana Himmelswind
Charakterdaten:
Ingamename: Belana
Titel: -
Zugehörigkeit: -
Alter: 90 (21.06.-48)
Geburtsort: Quel'thalas
Familienstand: Verheiratet mit Barl Himmelswind (18.07.38)
Rasse: Sin'dorei
Klasse: Kriegerin
Berufe: Tagelöhnerin, Söldnerin, Köchin, ehem. Lehrerin
Aussehen:
Größe: ca. 172 cm
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Grün
Diverses:
Wohnort: Unbekannt
Gilde: Erbe der Sonne
Gesinnung: Neutral
Status: Lebendig

Aktuell

Barl und Belana befinden sich in Sturmwind.

Aussehen & Auftreten

Allgemein

Belana in ihrer Rüstung

Belana ist eine recht durchschnittliche Elfe was ihre Größe und ihr Aussehen anbelangt. Allerdings ist ihr Körper trainiert, wenn gleich man dies nicht sofort auf den ersten Blick erkennt. Ihre Haut ist sehr hell und rein. Ihre Augen sind, wie bei allen Blutelfen, Felgrün und ihr schulterlanges, seidiges Haar von Natur aus eigentlich goldblond.

Sie hat keine Tattoos, jedoch eine schmale rautenförmige Narbe an der rechten Wade. Ihre Stimme ist melodisch und wenn sie Gemein spricht, rollt sie den Buchstaben R so wie sie es tut, wenn sie thalassisch spricht. Manchmal schweift ihr Blick von ihrem Gegenüber ab und starrt auf einen Punkt in der Gegend, den nur Belana sehen kann. Andere Male scheint es, als ob sie durch ihre Gesprächspartner hindurchblickt.

Wie viele andere ihrer Art besitzt Belana ein Stückweit Arroganz und Eitelkeit. Wenn sie jemanden nicht mag, dann zeigt sie dies eher selten. Ihre Bewegungen sind selbstbewusst und elegant. Ihre Kleidung ist robust, praktisch und in Naturfarben gehalten. Oft findet man kleinere Löcher, Risse oder auch Flecken.

An ihrem Gürtel befindet sich fast immer ein mit einem roten Stein besetzter Dolch, auf der anderen Seite trägt sie ein schmales Einhandschwert. Um ihren Hals trägt sie eine schlichte, feingearbeitete silberne Kette dessen Anhänger ein kleiner weißer Stein ist. Der Mittelfinger ihrer rechten Hand wird von einem zierlichen goldenen Ring mit einem kleinen blutroten Stein geschmückt, an ihrem linken Ringfinger trägt sie ihren silbernen Verlobungsring. Ihren von Barl geschmiedeten Ehering aus Rotgold hat sie sich an den rechten Ringfinger anstecken lassen.

Wenn man in ihrer Nähe ist, kann man dezent den Geruch von Lavendel vernehmen.

Selten sieht man sie auch mal in ihrer blauen, ledernen Rüstung, die an einigen Stellen mit Ketten verstärkt ist. Zu ihren beiden Klingen, die sie auch ohne Rüstung trägt, hat sie auf ihrem Rücken meist ein Schild.

Aktuell

-

Bilder

Charakterbeschreibung

Verhalten

  • Sprunghaft - Belana kann recht schnell ihre Meinung und auch ihr Verhalten ändern. Dabei kommt es darauf an, was ihr gerade in den Kram passt und eher Vorteile für sie bietet. Lediglich Barl gegenüber ist ihr Benehmen konstant.
  • Puppenspieler - Nur noch das eigene Wohlbefinden ist von Interesse und dafür wird auch gerne der eine oder andere benutzt und geopfert. Nicht immer ist sie aber gut darin.
  • Arrogant - Belana ist nicht nur hochnäsig, sondern auch eitel. Die meisten Personen sind ihr zuwider und nur dann zu gebrauchen, wenn man einen Nutzen aus ihnen ziehen kann. Mit ihrem Verhalten und ihrem Erscheinungsbild zeigt sie, dass sie grundsätzlich über allen anderen steht.
  • Rachsüchtig - Auge um Auge, Zahn um Zahn. Gern setzt Belana auf Vergeltung, wenn ihr Ungerechtigkeit widerfährt.
  • Paranoid - Vorsicht hat noch niemandem geschadet und selbst die besten Freunde könnten jeder Zeit zum schlimmsten Feind werden. Daher werden alle Türen dreimal verschlossen, Worte mit Bedacht gewählt und das Umfeld emotional auf Abstand gehalten.
  • Geduldig - Sie kann warten. Sehr lange, wenn es die Situation erfordert oder der richtige Augenblick noch auf sich warten lässt. Das Gras wächst schließlich nicht schneller, wenn man daran zieht.
  • Diszipliniert - Belana ist streng mit sich und fordert sich täglich aufs Neue. Sie arbeitet hart daran, ihre Ziele zu erreichen und lässt sich von nichts ablenken.

Entwicklung

Belana und Barl vor dem Grab ihres Sohnes


Sanftmütig, hilfsbereit und stets fröhlich waren die Worte, mit denen man Belana beschrieb, bevor die geliebte Heimat überrannt und dem Erdboden gleich gemacht wurde. Von da an überwiegten Sorgen, Selbstlosigkeit und Naivität, vor allem ihrer Schwester gegenüber. Die Liebe zu Belandra war unerschütterlich, was auch immer sie tat oder sagte. Belana hätte alles für ihre Schwester aufgegeben, wenn diese es nur verlangt hätte. Und auf eine gewisse Art und Weise tat sie das auch, doch das machte Belana nie etwas aus, im Gegenteil. Die Zwillinge hatten nur noch sich und so mussten sie zusammenhalten.

Als die Schwestern jedoch aus Silbermond flohen, wurde das Band zwischen ihnen auf eine harte Probe gestellt. Immer wieder machte Belandra Schwierigkeiten, überstrapazierte Belanas Liebe zu ihr und der einzige, der sie auffing war Barl. Nach Barels Hinrichtung und weiteren Ereignissen bekam das Vertrauen zu ihrer Schwester und auch zu anderen tiefe Risse. Sie hält seitdem ihr Umfeld auf Abstand. Die Liebe zu Belandra, die Belana immer als unzerstörbar ansah, war dahin.
Barl und ihr gemeinsamer Sohn Eladar waren die Einzigen, die sie an sich heranließ, blind vor der Tatsache, dass der Kleine schon längst tot war und bereits verweste. Als Belana es realisierte, brach nicht nur eine Welt zusammen, sondern es zog auch schwere Verhaltensänderungen nach sich. Belanas Persönlichkeit veränderte sich ins Gegenteil.

Die fast zweijährige Wanderschaft, die sie mit Barl unternahm, half ihr sehr mit einigen Ereignissen abzuschließen oder zumindest besser klarzukommen. Sie wirkt nun ausgeglichener, gefestigter und fröhlicher.



Fähigkeiten

Stärken

  • Tierzucht - Dank des Schreiterhofs ihrer Eltern weiß Belana wie man diese eigensinnigen Reitvögel züchtet und pflegt. Auch von der Pflege anderer Tiere hat sie Ahnung.
  • Einhandschwert - Durch die Ausbildung bei den Sonnenfalken hat Belana den Umgang mit einigen Waffen gelernt. Ihre liebste Waffe ist jedoch das Schwert, ob mit oder ohne Schild.
  • Gestählt - Belana trainiert ihren Körper und ihren Umgang mit Waffen regelmäßig, wodurch ihr Körper einiges aushält und viel Kraft aufwenden kann. Mit dem als Nahkämpfer einhergehenden Tragen schwerer Rüstung kann sie ebenfalls gut umgehen.
  • Kochen - Durch die viele Arbeit in den verschiedensten Tavernen hat Belana einen sehr guten Einblick in die Kochkünste der Menschen gewinnen können und arbeitet seitdem gern als Köchin. Durch den feinen Gaumen des Grafen Longfords hat sie diese Fähigkeit perfektionieren können, sodass es kaum noch einen Gaumen geben sollte, dem Belanas Gerichte nicht munden.
  • Überleben - Sei es im Dschungel, im tiefsten Winter oder in der heißesten Wüste, Belana weiß wie sie an Wasser und Nahrung rankommt, wie man einen Unterschlupf baut und Spuren liest. Nicht nur in der Theorie durch ihren Lehrstuhl, sondern auch praktisch durch Erfahrung.
  • Tiere präparieren - Eine Basis hatte Belana bereits, doch sie vertiefte ihr Wissen um das Häuten und Ausweiden von Tieren.
  • Pflanzenkunde - Belana lernte zu erkennen, welche Pflanzen, Pilze, Früchte und Beeren essbar oder anderweitig verwertbar sind und welche nicht.

Schwächen

  • Planlos - Die Pläne, die Belana manchmal schmiedet, sind nicht immer bis zum Ende durchdacht. Dadurch geht vieles schief und es kommt schlimmer, als man es erwartet.
  • Seekrank - Ein Schiff wird von Belana nur betreten, wenn es wirklich erforderlich ist. Wenn sie dann doch auf einem ist, verbringt sie die meiste Zeit der Reise entweder liegend im Bett oder hängend über der Reling.
  • Überheblich - Es kommt durchaus öfter vor, dass Belana sich und ihre Fähigkeiten überschätzt und sich so in schwierige Situationen manövriert.
  • Hitze - Mit frühlingshafter Wärme kann Belana leben, doch mehr kann sie nicht ertragen. Schnell wird sie dann körperlich schwächer, langsamer und geistig ist sie dann auch nicht mehr so auf Zack.
  • Kinder - Nachwuchs anderer Leute werden mit einer Mischung aus Sehnsucht und Verachtung betrachtet, oft ist sie dadurch abgelenkt. Vor allem bei Säuglingen ist sie verwirrt und oft auch unkonzentriert.

Weitere Kenntnisse

  • Bogen - Diese Waffe beherrscht Belana mittlerweile ziemlich gut.
  • Angeln / Jagen - Ein Freizeitspaß, dem sie regelmäßig nachgeht.
  • Erste Hilfe - Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse sind inzwischen recht gut, sodass sie eigenständig mit einer hohen Erfolgsquote Verwundete versorgen kann.
  • Kräuterkunde - Über Kräuter und deren Verarbeitung weiß sie mittlerweile so einiges, dank der Teilnahme an den Vorlesungen ihrer Kollegen.
  • Stricken / Weben - Belana kann inzwischen recht gut mit der Stricknadel und dem Webstuhl umgehen und probiert sich an immer komplizierteren Mustern und Formen.
  • Musikalisch - Sie beherrscht die Geige recht gut und auch ein Stück weit die Violine.
  • Sprachen - Aufgrund einiger Gegebenheit beherrscht Belana so manche Sprache.
    • Thalassisch: Fließend, da Muttersprache.
    • Gemein: Fließend. Einige Sprichwörter machen ihr noch Schwierigkeiten.
    • Orkisch: Ausreichend. Es wurde nur das Nötigste zur Kommunikation erlernt.
    • Goblin: Mangelhaft. Belana versteht nur ein paar Wörter, dafür aber die wohl wichtigsten.

Lernt zur Zeit

  • Schnitzen - Die Erschaffung kleiner Figürchen aus Holz mit ihrem Dolch bietet sich durch ihren Lebensstil als Nomadin und Wanderer nur an und so wird sie mit jedem Mal besser darin.

Volksansichten

Allianz

Mit vielen Völkern der Allianz hat Belana kaum etwas zu tun, weshalb sie ihnen neutral gegenüber steht. Und auch wenn die Allianz den Blutelfen misstraut, so ist dieses Bündnis weit aus erträglicher als das mit der Horde.

  • Blutelfen: Belana steht ihrem eigenen Volk noch immer loyal gegenüber, auch wenn es einige Individuen gibt, denen sie den Tod wünscht.
  • Hochelfen: Diese Elfen wandten sich in der größten Not von ihren Brüdern und Schwestern ab, weshalb Belana ihnen gegenüber abgeneigt ist. Doch sie empfindet keinen Hass oder gar Verachtung und wäre bereit, sie wieder in ihren Reihen aufzunehmen.
  • Menschen: Belana lebt mit ihnen und in ihrer Hauptstadt. Mit vielen versteht sie sich gut. Nichtsdestotrotz ist sie den meisten gegenüber erst mal misstrauisch, denn jeder Mensch scheint zwei Gesichter zu besitzen.
  • Zwerge: Rustikale und trinkfeste Wesen, deren herben Humor Belana nicht immer versteht. Bis auf einige Ausnahmen, hat Belana mit den Zwergen nichts zu tun und das ist auch in Ordnung so.
  • Draenei: Für die Reinigung des Sonnenbrunnens ist Belana ihnen dankbar, aber das ist dann auch schon das höchste der Gefühle. Ihr merkwürdiges Aussehen trägt viel dazu bei, dass Belana einen gesunden Abstand zu ihnen hält.
  • Gnome: Merkwürdige kleine Wesen, deren Erfindungen manchmal nach hinten losgehen. Mit ihnen kann Belana nicht viel anfangen, hegt aber auch keine Abneigung gegen sie.
  • Nachtelfen: Ein Volk, das über allen anderen steht und alles besser weiß, alles besser kann und sowieso die Spitze der Evolutionskette darstellt. Komischerweise sind sie ohne die Allianz dennoch aufgeschmissen. Belana hält nicht viel von den Nachtelfen und geht ihnen, wenn möglich, aus dem Weg.

Horde

Die Horde war für Belana nie mehr als ein Zweckbündnis. Denn die Blutelfen standen allen, bis auf den Tauren, schon als Feind im Schlachtfeld gegenüber. Sie ist froh, dass ihr Volk zur Allianz gewechselt ist, denn dort braucht man nur die abgeschotteten Nachtelfen zu dulden.

  • Verlassene: Ein gemischtes Gefühl kommt in Belana auf, wenn sie an die untoten Wesen denkt. Zum einen hatten sie Silbermond zerstört. Zum anderen sind geschätzte Elfen unter ihnen, allen voran Sylvanas Windläufer und einige ehemalige Bekannte von Belana. Eine Kombination aus Verachtung und Respekt beschreibt es wohl am besten.
  • Tauren: Belana ist noch nie einem Tauren persönlich begegnet, doch sie hörte, dass sie gefürchtete Krieger in der Schlacht und weise und sanftmütige Ratgeber in schwierigen Lebenssituationen sein können. Sie hält die Tauren ein wenig für deplatziert in der Horde.
  • Orks: Ihre barbarische Art und Sprache konnte Belana noch nie leiden, dennoch gesteht Belana ein, dass sie starke Kämpfer unter ihren Reihen haben und gefürchtete Gegner sind. Allein möchte sie einem lieber nicht begegnen.
  • Trolle: Ein uralter Feind der Blutelfen. Belana hat für dieses Volk nichts als Verachtung übrig und wünscht jeden einzelnen Troll den Tod.
  • Goblins: Belana ist nur sehr wenigen Goblins im Verlauf ihres Lebens begegnet. Sie sind gerissen und gierig, was sie besonders gefährlich macht. Vermutlich würden sie sogar ihre eigene Mutter verkaufen. Daher sollte man sie nicht unterschätzen und ihnen noch weniger vertrauen.

Charaktergeschichte

Kapitel I - Vergangenheit

Kindheit

Belana tröstet Nurielle, während die beiden Mädchen beschützt werden
Belana wurde im Jahre 48 vor Portalöffnung in eine Familie hineingeboren die weder arm, noch besonders reich war. Es war eine angenehme Überraschung für Thereana und Saron, als wenige Minuten nach Belana noch ein weiteres Kind kam. Denn Zwillinge bedeuteten etwas Gutes, den beiden kleinen Mädchen stand eine große Zukunft bevor. So hofften die stolzen Eltern zumindest, die außerhalb von Silbermond recht erfolgreich einen Schreiterhof in der zweiten Generation unterhielten. Die beiden Töchter wurden pflichtbewusst und diszipliniert erzogen, hatten aber auch ihre Freiheiten. Beide halfen dabei, die Schreiter zu züchten und auch zu versorgen, was in Belana nur weiter den Drang förderte, sich um ihre Umwelt zu kümmern. Ständig brachte sie verletzte oder verwaiste Tiere zum Hof, um sie dort zu pflegen, während Belandra in ihrer Freizeit Schabernack trieb oder auch lernte, Klavier und Geige zu spielen. Thereana und Saron fanden es schade, dass nicht auch Belana Interesse daran zeigte, ein Instrument zu erlernen. Doch gleichzeitig waren sie stolz auf die Hingabe ihrer Tochter, mit der sie Aufgaben und Pflichten erledigte. Es bestätigte die beiden, dass die Mädchen eines Tages den Hof übernehmen können und sollten. Auch hatte Belana nie Schwierigkeiten mit anderen Elfen in Kontakt zu treten, sie fand immer recht schnell Anschluss in einer fremden Gruppe. Vor allem für Hilfsbedürftige hatte sie einen Hang und so war es nicht selten, dass sie sich in problematische Situationen navigierte, weil sie andere beschützen wollte.

Eine Erinnerung:
Es war später Nachmittag als Thereana und Saron Belana zum Spielen entließen. Sie hatte bereits einige Stunden ihren Eltern auf dem Hof geholfen und war erschöpft, da sie auch Belandras Aufgaben erledigt hatte, denn ihre Schwester hatte sich mal wieder vor der Arbeit gedrückt. Belana spazierte Richtung Silbermond und entdeckte eine kleine Gruppe von Kindern halb verborgen hinter einigen Bäumen. Breit grinsend hüpfte sie auf die Kinder zu, in der Hoffnung mit ihnen mitspielen zu dürfen und als sie erkannte, was da vor sich ging, wurde sie starr. Zwei Jungen schubsten ein kleineres Mädchen umher wie einen Spielball. Sie weinte und flehte darum, in Ruhe gelassen zu werden, doch die beiden Jungen wollten nicht von ihr ablassen. Einer von ihnen stieß die rothaarige Elfe so hart, dass sie zu Boden fiel und ab hier hatte Belana genug gesehen. Sie stapfte auf die drei zu und stellte sich schützend vor das Mädchen, das in ihrem Alter war. Belana kannte sie vom Sehen her, sie ging in die Nebenklasse ihrer Schule. Ihr Name war Nurielle Jungglut, so viel wusste die kleine Belana. Sie wusste auch, dass sie gegen die beiden älteren Jungen keine Chance hatte, doch sie hatte das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Denn die beiden Elfen hatten nicht erwartet, dass sich jemand einmischen würde. Belana nutzte dies und trat dem einen zwischen die Beine. Zu mehr sollte sie jedoch nicht kommen, denn der andere rächte seinen Freund. Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, bis Hilfe eintraf. Zwei Jungen im Alter der Angreifer kamen dazu, einer mit weißblonden und der andere mit schwarzen Haaren, und vertrieben die beiden Störenfriede. Belana kümmerte sich gleich darauf um Nurielle, die noch etwas verstört schien. Als die Rothaarige sich endlich beruhigte, wurden die beiden Mädchen von ihren Rettern, wovon einer sich als ihr Großcousin väterlicherseits herausstellte, sicher nach Hause gebracht und seitdem trafen sich Nurielle und Belana oft, um draußen zu spielen.

Den schwarzhaarigen Elfen sollte Belana viele Jahrzehnte später noch einmal treffen.

Jugend & Orkkriege

Mit Stöcken übten Belana und Arodis, die sich seit dem Vorfall mit den Schlägern regelmäßig trafen, ihre Fähigkeiten im Schwertkampf. Es war allerdings mehr ein Spiel als ein wirkliches Training, denn beide waren noch Kinder und kannten die Grundzüge nicht. Doch es gab ihnen ein sicheres Gefühl und Selbstbewusstsein. Die Jahre vergingen, Belana wurde älter. Ihren Wunsch, nie wieder hilflos zu sein, hat sie über all die Zeit weiter verfolgt. Sie fing an regelmäßig Sport zu treiben und bei Arodis, der mittlerweile der Stadtwache beigetreten war, lernte sie die Grundzüge des Schwertkampfs und der Selbstverteidigung. Er zeigte ihr einige Tricks und Kniffe, die den Gegner ablenken oder verwirren würden, sodass Belana den Moment nutzen könne. Sie lernte gern von Arodis, er war ein guter Lehrer und sah schnell, wie Belana am besten zum Lernen motiviert werden konnte. Dementsprechend verbrachten sie hin und wieder Zeit miteinander, was bei einigen für Getuschel sorgte. Entgegen den Erwartungen ihrer und seiner Familie wurden die beiden kein Paar, denn für Belana war Arodis der große Bruder den sie sich immer gewünscht hatte. Mit seiner jüngeren Halbschwester Alekara hatte sie jedoch kaum was zu tun, man sah die entfernteren Verwandten meist nur bei Festen und Bällen.

Als die Orks in die Wälder von Quel'Thalas eindrangen, war Belana froh zu wissen wie man eine Klinge führt. Sie fühlte sich damit sicher, denn sie wusste nun wie sie sich, ihre Familie und den Hof verteidigen konnte. Wobei dies gar nicht nötig war, denn die meisten Schreiter waren nicht mehr auf dem Hof. Sie wurden gebraucht um das Militär auszurüsten. Die Familie Feuertanz brauchte sich so keine Gedanken machen und blieb während des gesamten Krieges über in Silbermond. Als die Orks zurückgedrängt werden konnten und die Allianz den Krieg gewann, hörte Belana davon, dass die Feinde in Lagern gefangen gehalten wurden. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Zwar wurden sie von den Feinden angegriffen und es war unverzeihlich, doch sie wie Vieh zu halten war auch nicht richtig. Im Grunde war es ihr aber auch egal, die Menschen machten sowieso schon immer was sie wollten. Daher kümmerte sich Belana nicht weiter drum und setzte mit Arodis das Training fort, als die Normalität wieder einkehrte.

Mit der Zeit trafen sich Arodis und Belana jedoch immer seltener, da dieser einige Ränge aufstieg und somit auch mehr zu tun hatte. Belana kümmerte sich daher allein um ihr Training, machte aber bei weitem nicht mehr dieselben Fortschritte wie mit Arodis. Sie übte immer seltener, bis sie es dann ganz ließ. Stattdessen widmete sie sich wieder der Schreiterzucht und war zuständig für die Eier und die Küken, die sie schon kurz nach dem Schlüpfen dressierte. Manchmal kümmerte sie sich aber auch um ausgewachsene Tiere, vor allem dann, wenn ihre Besitzer sie verletzt zum Hof brachten und um die Versorgung der Wunden baten.
Viele Jahre vergingen und Belana bekam immer mehr und mehr Verantwortung für den Hof und die Tiere übertragen, was sie stolz machte. Doch dadurch verlor sie nach und nach ihre Freunde aus den Augen, denn mehr Pflichten bedeuteten weniger Zeit. Belana beklagte sich jedoch nie, denn die Arbeit musste erledigt werden und sie tat es gerne.

Geißelangriff

Die Geißel marschiert in Silbermond ein
Im Jahre 21 wurde Belanas Leben komplett auf den Kopf gestellt. Die Geißel griff an, zerstörte die wunderbare Stadt Silbermond und tötete dabei ihre Eltern. Sie selbst war weit außerhalb der Schneise, die die Untoten in das Reich der Elfen schlugen. Nur mit einem Dolch bewaffnet ritt Belana auf einem Schreiter durch das Land Richtung Osten, da sie auf der Suche nach Belandra war. Am Strand, an einem kleinen Versteck nahe den Bergen, fand sie ihre Schwester. Hinter ihr stiegen bereits dunkle Rauchschwaden wie unheilvolle Säulen in den Himmel und damit wussten die Zwillinge, dass die Stadt gefallen war.
Mit der Gewissheit, dass jede Hilfe zu spät käme, verharrten die Schwestern in ihrem Versteck. Viele Tage vergingen, sie wussten nicht mehr wie viele genau, bis sie sich hinaus trauten und zur Hauptstadt zurück ritten. Als sie dort ankamen, breitete sie sich zu ihren Füßen die wohl größte Verwüstung und Zerstörung aus, die die beiden je zuvor gesehen hatten.

Nichts war mehr wieder zu erkennen, die Körper der Toten lagen überall herum und die Überlebenden litten Qualen aufgrund des vernichteten Sonnenbrunnens. Auch Belana bekam den Entzug zu spüren und nutzte nur zu gern die Möglichkeit, die der geliebte Prinz seinem Volk gezeigt hatte, um die Magiesucht zu lindern. Dass manche Elfen dieses Verhalten ablehnten und sich sogar von ihrem Volk deswegen abwandten, konnte Belana nicht nachvollziehen. Doch das sollte ihre kleinste Sorge sein.
Es galt nun, die Stadt wieder aufzubauen und die beiden Schwestern brachten sich ein und halfen, wo sie gebraucht wurden. Nach einer Weile meldete sich Belana als Rekrutin bei der Stadtwache, während Belandra einen düstereren Weg einschlug, weswegen oft Konflikte zwischen Belana und ihrer Schwester entstanden. Dadurch hatte Belana weder die Zeit, noch die Kraft um über den Verlust ihrer Eltern zu trauern, weshalb sie den Schmerz unterdrückte. Das Bündnis mit der Horde machte die Gesamtsituation in ihren Augen nicht besser und so vergingen die Jahre.

Das Aufsammeln der Scherben

Sie war nun schon seit sechs Jahren dabei. Ob es war, um die Erinnerung an Arodis lebendig zu halten oder weil sie wegen ihrer Feigheit ein schlechtes Gewissen hatte, da sie sich während des Einmarsches der Geißel ängstlich versteckte, während fast ihr gesamtes Volk abgeschlachtet wurde, wusste sie nicht. Sie wusste nicht, warum sie sich der Stadtwache damals angeschlossen hatte, doch man hatte sie rekrutiert und Belana hatte das Gefühl, damit ihrem Land und ihrem Volk helfen zu können. Doch das Gefühl verflog immer wieder, wenn sie ihre Schwester aus der Patsche half, denn diese hatte sich entschieden, ihre Volksgenossen zu bestehlen oder in den dunklen Ecken der Stadt betrunken herum zu pöbeln.
Belandra bemerkte manchmal nicht einmal die Hilfe ihrer Schwester, doch Belana hatte immer ein Auge auf sie. Verzweifelt und voller Kummer wusste sie nicht, was sie mit ihrem Zwilling anstellen sollte, denn wenn es so weiter ginge, würde es für sie beide nicht sonderlich gut enden. Das Einzige was ihr ein Gefühl von Normalität gab, waren die regelmäßigen Trainingseinheiten der Stadtwache und die gelegentlichen Verabredungen mit Männern. Allerdings waren die Meisten davon eher oberflächlich und bei manchen hatte auch Belandra mit ihren Verlustängsten dazu beigetragen, dass Belana sie nur einmal sah und dann nie wieder.

Dann, mit 75 Jahren, lernte sie Meledor kennen. Er arbeitete bei der Bank, zu der Belana relativ oft ging um ihr Schließfach zu kontrollieren. Denn dort bewahrte sie besonderen Schmuck auf, Erinnerungen und Erbstücke ihrer Mutter Thereana. Meledor war ihr vorher, all die Jahre, nie aufgefallen, bis er sie eines Tages ansprach und sie zum Essen einlud. Belana genoss den Abend, die Gespräche, seine Anwesenheit. Meledor war sehr charmant, aufmerksam und witzig. Eine erfrischende Abwechslung zu den anderen.
Doch war es ihr nicht vergönnt, aus der wunderbaren Bekanntschaft mehr zu machen, denn Belandra schaffte es nicht ihre Schwester mit einem anderen zu teilen. Nicht nur, dass sie Belana ein schlechtes Gewissen damit machte, dass sie sie vernachlässigte, sondern sie hinterließ keinen sonderlich guten Eindruck bei Meledor, als sie bei den nächsten Verabredungen auftauchte. Das zarte Band zwischen Belana und Meledor riss aufgrund dessen und das war für Belana der Punkt, an dem sie sich zurückzog und sich von den Männern fernhielt.

Ihre freie Zeit und ihre ganze Aufmerksamkeit galt von nun an nur noch ihrer Zwillingsschwester.

Kapitel II - Eine falsche Entscheidung und die Konsequenz

Die Blutritter

Nach vielen Jahren wurde Belana vom Orden der Blutritter rekrutiert. Die Meisterin, der Belana unterstellt war, war streng und diszipliniert und genau diese Eigenschaften erwartete sie auch von den Initianden. Belana trainierte täglich hart und ging bis an ihre Grenzen. In dieser Zeit lernte sie den anderen Initianden, Arelon Oraddeth, erst richtig kennen, welcher ihr von der Stadtwache bekannt war. Es tat gut ein bekanntes Gesicht zu sehen, das machte die Ausbildung um einiges erträglicher. Auch die Bekanntschaft zum Leibwächter Barl Himmelswind trug dazu bei, dass Belanas Tage angenehmer waren. Dieser Elf war Belana auf Anhieb sympathisch, doch auch ihre Schwester fand ihn recht interessant und so gab Belana ihr Bestes, den Leibwächter auf Belandra aufmerksam zu machen und sich auf ihr Training zu konzentrieren. Dennoch suchte der Leibwächter immer wieder die Initiantin auf, anstatt ihre Schwester. Es wunderte Belana, denn selten zeigte jemand so viel Desinteresse an Belandra. Sie konnte sehr eifersüchtig sein und ihre Psyche war seit dem letzten Krieg nicht besonders stabil. Daher versuchte Belana ihr Interesse an Barl so gut es ging zu verstecken und ihn auf Distanz zu halten, doch mit jedem Tag fiel es ihr schwerer.

Dann überschlugen sich die Ereignisse. Belandra hatte einem bekannten Elfen aus dem Untergrund Geld gestohlen. Auch Belanas Mitgliedschaft bei den Blutrittern konnte nicht helfen. Zurückzahlen konnten sie es nicht, Belana konnte grade so die Hälfte auftreiben und sie fragte sich, was Belandra mit dem gestohlenen Geld gemacht hatte. Barl bekam davon mit und zu ihrer Überraschung gab er den Frauen das fehlende Geld. Kurz darauf gab es einen weiteren Vorfall und durch diesen merkte Belana, dass der Orden die falsche Wahl für sie war. Sie sollte Arelon mit Schlägen züchtigen, da er sich respektlos verhielt, doch das konnte sie nicht. So wurde er abgeführt und Belana erhielt eine Verwarnung. Hätte sie nur die Stärke gehabt, den Initianden zu bestrafen, wäre ihm der Kerker erspart geblieben. Doch das hatte sie nicht und sie befürchtete, dass sie diese auch niemals entwickeln würde. Als Arelon nach einigen Tagen wieder frei kam, war Belana mehr als nur erleichtert. Denn wäre er getötet worden, wäre sie schuld daran gewesen, glaubte sie. Es musste sich etwas ändern und so setzten sich Arelon, Belandra und Belana zusammen, um das weitere Vorgehen zu planen.

Als Initiand der Blutritter verpflichtet man sich mit seinem Leben und so wird ein Austritt mit dem Tode bestraft. Belana wusste dies natürlich, doch sie konnte nicht länger in diesem Orden bleiben. Sie konnte nicht andere ihres Volkes foltern und Unschuldige töten. Sie war dem Orden doch beigetreten um ihrem Volk und ihrem Land zu dienen, es zu schützen und nicht um Angst und Schrecken zu verbreiten. Das hatten die Blutelfen doch nun zu oft erlebt.
Belandra, Arelon und Belana trafen sich heimlich außerhalb von Silbermond und gingen ein letztes Mal ihren Plan durch. Der Initiand hatte bereits alles Wichtige organisiert und noch in dieser Nacht wollten die drei Elfen aufbrechen. Doch kurz davor waren die Zwillinge mit Barl verabredet und Belana nutzte diese Gelegenheit um sich von ihm zu verabschieden. Gleich darauf machte sie sich zusammen mit Belandra auf dem Weg zum Ankerplatz der Sonnensegel, wo Arelon bereits auf sie wartete. Gemeinsam stiegen sie auf das Schiff und wurden von einem Bekannten von Arelon versteckt. Nach einer langen Wartezeit legte das Schiff ab und war auf dem Weg nach Süderstade. Nun gab es kein Zurück mehr, Belana war von jetzt an eine Ausgestoßene. Eine Verräterin, die nie wieder einen Fuß auf Quel'Thalas' Boden setzen durfte. Doch Belana bereute diese Entscheidung nicht, denn das würde ihr nichts bringen. Sie musste nach vorn schauen.

Auf der Flucht

Die vier Elfen flüchten aus Silbermond und hoffen, heil in Süderstade anzukommen
Am nächsten Tag zeigte sich zur Überraschung aller Barl. Er war den dreien hinterher geschlichen, um sie zu begleiten. Belana wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Sie war verwirrt, denn ihr war nicht klar, warum er sein Leben einfach so hinter sich ließ. Gleichzeitig freute es Belana ihn zu sehen, wusste aber auch, dass es nur Probleme mit Belandra geben würde, wenn sie sich auf Barl einlassen würde. Denn ihre Schwester hatte sich wohl ernsthaft in Barl verguckt. Die Schifffahrt selbst war für Belana wie ein Albtraum. Nachdem die erste Aufregung verflogen war stellte sich ihre Seekrankheit ein. Ihre Beine fühlten sich schwach an und in ihrem Kopf kreiste es dauernd. Die elf Tage, die sie auf dem Meer verbrachte war für Belana nur schwer zu ertragen und als sie endlich in Süderstade ankamen, hätte Belana am liebsten den festen Boden unter ihren Füßen geküsst.
Die vier Elfen blieben einige Tage in der Hafenstadt, um sich auszuruhen und auch um Vorräte zu kaufen. Denn die restliche Strecke war lang und es war nicht genau abzusehen, wie lange sie unterwegs sein würden. Es kam Belana unendlich lang und mühsam vor, da sie auf jedes Wort und jede Bewegung achten musste, welche sie an Barl richtete. Da der Leibwächter und auch ihre Schwester bemerkten, dass Belana etwas bedrückte und sie auch nicht locker ließen, beichtete sie den beiden, dass sie in dem schwarzhaarigen Elfen mehr als nur einen Freund sah.
Es brach Belana das Herz, als Barl sagte, er würde diese Gefühle erwidern, denn sie musste Belandra versprechen, sich nicht auf den Leibwächter einzulassen. Ihre Schwester drohte nämlich damit, nach Silbermond zurückzugehen und sich für Belana auszugeben. Das hätte Belandra das Leben gekostet und das konnte Belana einfach nicht verantworten.

Am Tag ihrer Abreise tauschten Arelon und Belana ihre Initiandenschwerter gegen Pferde, bepackten sie mit ihren wenigen Habseligkeiten und machten sich auf in Richtung Süden. Barl und Belana schafften es, sich voneinander fern zu halten, was Belandra wohl beruhigte, doch über die Reise näherte sich Barl wieder Belana und es dauerte nicht lange, da hörte Belana auf ihn immer wieder abzuweisen. Sie beide konnten schließlich nichts für ihre Gefühle und es ärgerte sie auch, dass Belandra ihr das nicht gönnte. Zumal ihre Gefühle ihm gegenüber scheinbar doch nicht so stark waren, wie sie behauptete.
Zwei fremde Elfen gesellten sich dazu, eine davon war eine schöne, aber distanzierte Frau und sofort war Belandra von ihr angezogen. Kurze Zeit später kamen sich die beiden näher und dennoch gefiel es Belandra nicht Belana und Barl zusammen zu sehen. Zu allem Überfluss bemerkten die beiden Fremden die Spannungen zwischen den Zwillingen und gaben ihr Bestes, die Schwestern gegeneinander aufzuhetzen.

Obwohl es einen Umweg bedeutete, machten die Elfen in Menethil Halt um ihre Vorräte, Geldbeutel und Energiereserven aufzufüllen. Doch die gewünschte und verdiente Ruhe trat nicht ein, im Gegenteil. Taryel füllte Belandra mit Alkohol ab, um sie dann davon zu überzeugen Belana zu verlassen und mit ihm weiter zu reisen. Er redete ihr ein, dass Belana egoistisch sei und dass ihre Schwester ihr egal wäre. Belana bekam dies grade noch rechtzeitig mit und ließ ihre Faust für sich sprechen. Am liebsten hätte sie ihn zu Tode geprügelt, doch wurde sie von Arelon und Barl aufgehalten. Zudem ging es Belandra nicht besonders gut und so ließ sie von Taryel ab, um sich um ihre Schwester zu kümmern. Es tat Belana weh, die ganze Situation ließ sie an sich zweifeln. Sie verstand nicht, warum Belandra sich so einfach einlullen ließ und wusste nicht was sie tun sollte. Diese Entscheidung wurde ihr von Arelon und Barl abgenommen, die Taryel kurzerhand verscheuchten.
Von Menethil aus steuerten sie Loch Modan an. Belana gefiel es hier und sie hätte gern in dem kleinen Zwergenland Rast gemacht. Doch sie mussten weiter und kamen bald darauf in Eisenschmiede an. Belana fand die Stadt im Berge alles andere als angenehm, auch wenn die Decken so hoch waren, dass man sie kaum noch sehen konnte. Es war ein starker Kontrast zu Silbermond. Die Gruppe blieb zwei Nächte in der Zwergenhauptstadt und musste zu viert mit der Tiefenbahn nach Sturmwind fahren, denn Sarhaia hatte die Gruppe verlassen, ohne sich vorher zu verabschieden. Dort angekommen, hatten sie sich gleich ein Zimmer gemietet und Belana half in der Küche von zwei verschiedenen Tavernen aus.

Kapitel III - Probleme mit Belandra

Die mit dem Schuss

Nach wenigen Wochen, in der sich die Elfen bedeckt hielten, erreichte das Gefühlschaos, das während der Reise entstand, nun seinen Höhepunkt. Es war ein schöner und klarer Herbstnachmittag, den Barl und Belana für ein wenig Zweisamkeit nutzen wollten. Das Pärchen saß am Kristallsee und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen, bevor der Winter einbricht. Die beiden bemerkten nicht, dass sie von Belandra verfolgt und beobachtet wurden. Während Belana und Barl Arm in Arm am See saßen, zog Belandra eine Waffe, lud diese und zielte in Barls Richtung. Dann schoss Belandra und die Kugel verfehlte Barl nur knapp. Bevor das Paar erkennen konnte, wer da geschossen hatte, war Belandra bereits unentdeckt davon geschlichen. Voller Panik liefen Belana und Barl zurück nach Goldhain, wo sie bis zum Einbruch der Nacht verharrten. Sie vermuteten, dass Blutritter oder Kopfgeldjäger dahinter steckten. Erst als es dunkel wurde, trauten sich die beiden wieder hinaus und ritten nach Sturmwind, um sich in ihrem Zimmer zu verschanzen.

Belandra schießt auf das Pärchen

Am nächsten Tag erzählte Belana voller Angst ihrer Schwester davon, die sich bei dem Thema merkwürdig verhielt und so hakte Belana stärker nach. Belandra beichtete, dass sie es war, die geschossen hatte und Belana wollte ihren Ohren nicht trauen. Belandra hätte Barl treffen können. Sie hätte ihn töten können und Belana wäre nicht schnell genug gewesen, um ihn zu schützen. Es musste sich was ändern, Belana musste schneller werden, stärker und immer im Hinterkopf haben, dass ihre Schwester mit einer Waffe hinter einem Baum auf sie oder Barl wartet. Und das wegen banalen Gründen. Laut Belandras Aussage war es nicht die Eifersucht, auch wenn Belana es nicht so ganz glaubt, sondern Einsamkeit. Da Sarhaia die Gruppe und damit Belandra wortlos verlassen hatte, bröckelte Belandras Selbstbewusstsein und sie brauchte mehr Aufmerksamkeit, die ihr Belana nicht gegeben hatte. Anscheinend hatte Belandra lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine. So konnte es nicht weitergehen und deshalb setzten sich Barl, Belandra und Belana an einen Tisch um die Konsequenz aus dem Vorfall zu ziehen. Sie kamen zu dem Entschluss, dass eine räumliche Trennung den Beteiligten gut tun würde und so fuhr Belandra bald darauf nach Eisenschmiede, während Barl und Belana nach Theramore reisten.

Theramore

Zehn Tage dauerte die Schifffahrt von Sturmwind nach Theramore und für Belana fühlten sie sich an wie Jahre. Die erste Nacht in der Hafenstadt nutzten sie, um Kraft zu tanken, denn die letzten Wochen waren voller Strapazen. Am Morgen darauf fand Belana Arbeit in der Taverne, ihr machte das Kochen durchaus Spaß und sie war froh, so schnell etwas zu finden. Barl hingegen wurde am Hafen beschäftigt. So verging eine Woche, in der Belana viele merkwürdige Gestalten antraf. Darunter jemanden mit einer Vogelmaske.
Nach einer Weile betrat ein Alchemist die Taverne und sprach Belana an, mit der Forderung ihm sein fehlendes Geld zurück zu zahlen. Er erzählte ihr, dass er ihr vor wenigen Tagen den Auftrag gab, bestimmte Kräuter für ihn zu finden und dass er einen Teil ihres Lohnes bereits im Voraus gezahlt hatte, doch seit dem nichts mehr von ihr gehört hatte. Da Belana aber nun mal nicht diejenige war, die den Auftrag annahm, konnte es sich nur um Belandra handeln.

Viele Fragen tauchten auf. Was machte Belandra hier in Düstermarschen? Warum war sie nicht zurückgekehrt, um ihren Auftrag zu beenden? Ging es ihr gut?
Da sich Belana Sorgen machte und beunruhigt war, gingen sie und Barl an die Stelle, an der die Kräuter angeblich wachsen sollten. Sie trafen dort auf einen Mann, der Belana ansprach und die beiden Elfen in ein kleines Dorf in den Marschen führte. Da fanden sie Belandra, die im Rollstuhl saß. Ihr Rücken wurde verletzt und sie konnte ihre Beine nicht mehr bewegen, was die Folge eines Sturzes vom Pferd war. Der fremde Mann hatte sich um sie gekümmert und die Elfen bedankten sich bei ihm, ehe Belana und Barl die Verletzte nach Theramore brachten. Belana kümmerte sich um ihre Schwester, pflegte sie und redete ihr gut zu, während sich Barl allein auf den Weg zu der Stelle machte, an der Belandra gestürzt war.

Erst spät in der Nacht kam Barl zurück und Belana war erleichtert, dass er wohlbehalten war. Dennoch war sein Blick verstört. Die Dinge, der er am Unfallort sah hatten ihn wohl ein wenig aus der Bahn geworfen. Belana fiel einfach nur ein Stein vom Herzen, dass es ihrem Gefährten gut ging.
Gleich am Tag darauf kam ein Arzt vorbei, der sich Belandra ansah und sie soweit es ihm möglich war behandelte. Die Elfen dankten dem Arzt, bezahlten ihn und nahmen tags darauf das nächste Schiff zurück nach Sturmwind, da sie dort bessere Ärzte vermuteten.
Es dauerte elf Tage, bis sie in der Menschenhauptsadt ankamen und diesmal hatte Belana sich auf die Schiffsfahrt vorbereitet, in dem sie sich beruhigende Kräuter eingesteckt hatte. Schon kurz nach dem die Elfen sich wieder in der Güldenen Rose einquartiert hatten, ließ sich Belana in zwei Tavernen beschäftigen, um die Arztkosten für Belandras Behandlung decken zu können, da diese eine umfangreichere Therapie benötigte.

Ein Zwilling kommt selten allein

Viele Tage später schlenderten die Schwestern über den Marktplatz um einige Lebensmittel zu kaufen. Dort stieß Belana mit einem schwarzhaarigen Elfen zusammen und als sie ihn ansah, um sich zu entschuldigen, wären ihr beinahe ihre felgrünen Augen ausgefallen. Der Fremde sah haargenau aus wie Barl. Mit einem ekelhaften Grinsen winkte er den Vorfall ab und wollte die Zwillinge zu einem Getränk einladen, was Belandra nur zu gern annahm.
Der Fremde stellte sich als Barel Himmelswind vor. Er hatte also den gleichen Nachnamen wie Barl, was Belanas Vermutung nur bestätigte. Barl hatte einen Zwillingsbruder. Doch warum hatte er ihn nie erwähnt? Belana befürchtete, dass dieses Aufeinandertreffen keinen guten Ausgang haben würde, weder für sie, noch für Barl oder Belandra. Barel hatte scheinbar ein Auge auf Belandra geworfen und überhäufte sie mit Komplimenten. Was seine eigentliche Absicht war, war nur zu eindeutig, doch Belandra sah es nicht oder wollte es nicht sehen und es widerte Belana an. Ihre Schwester lechzte nach seiner Aufmerksamkeit und das sicher nicht nur, weil sie sich einsam fühlte. Belana vermutete, dass ihre Schwester noch Gefühle für Barl hatte.
Schnell wurden die beiden ein Paar und anscheinend war Belanas Schwester tief gesunken, denn sie vergab ihrem Gefährten immer wieder, wenn er vor ihren Augen andere Frauen bezirzte. Belana verstand nicht, warum ihre Schwester sich das antat. Fühlte sie sich denn wirklich so einsam? Doch Belandra zu sagen, dass dies nicht gut für sie enden würde, brachte nichts. Das hatte Belana schon oft versucht, daher schwieg sie fortan darüber. Doch machte sie auch keinen Hehl daraus, dass sie Barel nicht mochte.

Kapitel IV - Kopfgeldjäger und falsche Helden

Falsches Spiel

Tael warnt Belana vor den Adeligen und ihren Kopfgeldjägern
Kurz darauf tauchte Taryel in Sturmwind auf und fand Belandra und Belana. Er bat die Frauen, sie allein sprechen zu dürfen und in Belana stieg bereits der Hass auf. Sie hatte gehofft, dass seine Leiche in den Sümpfen vor sich hin moderte oder von Raptoren zerfleischt wurde. Die beiden Schwestern hatten kein Interesse an einem Gespräch und sagten ab, doch damit gab sich der Elf nicht zufrieden. Ein Mensch, der ganz in der Nähe stand, bemerkte, dass die Zwillinge bedrängt wurden und stellte sich sogleich schützend zu ihnen. In seiner Hand hatte er eine Vogelmaske und Belana erkannte ihn als den vermummten Mann in Theramore wieder, der dort alleine saß und die Gäste beobachtete. Sie bestand darauf, dass dieser dem Gespräch beiwohnen durfte, was Taryel nur widerwillig zuließ. So gingen sie zu viert in eine Taverne und setzten sich in eine dunkle Ecke, die den meisten Augen verborgen blieb.
Das Gespräch drehte sich im Kreis, der Elf stellte immer wieder eine Frage, immer die gleiche Frage und Belana gab ihm immer noch dieselbe Antwort. Bis es Belana irgendwann reichte. Sie stellte Taryel vor die Wahl: Entweder er käme endlich zum Punkt oder sie und ihre Schwester würden gehen. Schließlich wollte er was von ihnen und nicht sie was von ihm. Da erst kam er zur Vernunft und erklärte den Zwillingen den Grund seines Gesuchs.
Er warnte die Schwestern vor möglichen Kopfgeldjägern. Denn er hörte davon, dass der silbermonder Adel es sich zur neuen Freizeitbeschäftigung machte, Deserteure und Verräter zu jagen, indem sie Meuchelmörder anheuerten. Doch Taryel wollte sie nicht einfach nur warnen, er wollte auch um jeden Preis verhindern, dass den Schwestern etwas geschah. Denn er mochte sie. Belana schenkte dem Elfen keinen Glauben. Es mochte sein, dass der Adel nach ihnen suchte, doch die Beweggründe von Taryel waren mehr als nur fragwürdig.

Wie er die Zwillinge schützen wollte, verriet der Elf nicht und es war Belana auch egal. Sie hätte nicht angenommen. Stattdessen bat sie den Menschen mit der Maske, der sich Der Rabe nannte, ein Auge auf Taryel zu haben und Belandra und Barl zu schützen. Man war schließlich hinter Arelon und Belana her, daher wollte sie die anderen beiden nicht mithineinziehen. Sie fühlte sich sicherer mit dem Wissen, dass Barl und Belandra in Sicherheit gebracht werden würden, sollten Merkwürdigkeiten auffallen, doch war sie verwundert darüber, dass der Rabe nicht bezahlt werden wollte. Er hatte angeblich seine Gründe und auch wenn Belana dies ein wenig dubios fand, war er ihr immer noch vertrauenswürdiger als Taryel.

Angst

Die nächste Zeit verlief relativ ruhig. Barl und Belana verbrachten viel Zeit miteinander und er schenkte ihr eine Kette, die seit Generationen im Besitz der Familie Himmelswind war. Normalerweise wurde das Schmuckstück von Mutter zu Tochter weitergegeben, doch wenn es keine Tochter gab, bekam der Sohn diese und sollte es der Frau schenken, mit der er sein Leben verbringen wollte. Belana fühlte sich mehr als nur geehrt, sie war überglücklich. Denn es bedeutete, dass Barl mit ihr alt werde möchte.
Dieses Zeichen der Liebe wurde allerdings kurz darauf überschattet von einer mehr als nur erschreckenden Neuigkeit. Belandra fand einen Steckbrief, abgebildet mit Belanas Gesicht und einer recht hohen Kopfgeldsumme. Viele Gedanken schossen Belana durch den Kopf, als ihre Schwester ihr es zeigte. Die Blutritter konnten es nicht sein, denn sie war nur eine flüchtige Initiantin, einen solchen Aufwand würde der Orden ihretwegen nicht betreiben. Es konnten nur die Adeligen sein, vor denen Taryel sie gewarnt hatte.
Belana wusste nicht was sie tun sollte und voller Panik nahm sie Taryels Hilfe an, als dieser sie anbot. Die beiden flüchtigen Initianten, sowie Barl und Belandra wurden zu einer verlassenen Hütte irgendwo in Elwynn gebracht, wo sie sich verstecken sollten. Belana war froh, dass auch Arelon da war und sie wieder zur Vernunft brachte. Er war der Meinung, in Sturmwind seien sicherer, da es dort überall Wachen gäbe. Sie traute Taryel nicht, Arelon hingegen genoss uneingeschränkt ihr Vertrauen und so glaubte sie, was Arelon sagte.

Wieder zurück in Sturmwind verkroch sich Belana in ihr Zimmer und trat nur selten vor die Tür. Sie machte sich viele Gedanken und Sorgen, hauptsächlich um Barl und Belandra. Belana überlegte fieberhaft, wie sie ihre beiden Liebsten aus der Sache raushalten könnte, doch kam sie zu keinem Ergebnis. Egal, was sie tun würde, die beiden würden ihr überall hin folgen und sie nicht allein lassen.
Nach einiger Zeit traute sie sich wieder hinaus und ging ihren Tätigkeiten nach. Kurz darauf tauchte plötzlich Sarhaia wieder auf, mit der Belandra sofort eine Beziehung einging. Belana wusste wie dies wieder enden würde. Die Frau war einfach verschwunden und ihr war es egal wie sich Bel dabei fühlte. Und sie würde es wieder tun. Sie kam und ging, wie es ihr gefiel und es ärgerte Belana, dass ihre Schwester sich darauf einließ. Es war nicht viel besser als die recht kurze Beziehung zu Barel, die schon wieder zu Ende war.
Doch Belana hatte andere Probleme, als sich darum zu kümmern. Der Rabe teilte der Elfe mit, dass er in Goldhain zwei Kopfgeldjäger entdeckt hatte. Ob sie hinter Belana her waren? Vielleicht waren sie es und Belana wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Sie hielt sich so gut es ging bedeckt.

Die Entführung

Tage darauf sprach eine Magierin Belana an und erzählte ihr, dass sie von Belanas kleinem Geheimnis wusste. Und sie sagte, sie wolle Belanas Hilfe. Die Hochelfe, die sich als Tyvalia Silbersturm vorstellte, plante, eine Heimat für ihr Volk und für Ausgestoßene zu errichten. Belana hätte nur zu gern zugestimmt, denn in ihren Ohren klang es nach einer wundervollen Idee. Doch konnte sie das nicht allein entscheiden, schließlich waren da auch noch die anderen und es musste in der Gruppe besprochen werden. Jedoch waren sie alle dagegen.

Die Elfen werden entführt

Kurz darauf sollte Belana ein Paket in Goldhain abliefern und aus Sicherheitsgründen heuerte sie die Söldnerin Nela Eber an. Außerdem wurde die Elfe von Arelon und Barl begleitet und zu viert machten sie sich auf den Weg. Als die Gruppe grade die Hälfte der Strecke hinter sich hatte, sprangen ein paar Männer aus den Büschen und hielten Barl ein Messer gegen die Kehle. Am liebsten hätte Belana den Männern ihre Eingeweide um ihre Hälse gewickelt, doch sie konnte nichts tun als den Anweisungen zu folgen, die man ihnen gab. Die Elfen wurden gefesselt und geknebelt, während man der Söldnerin Geld gab und sie aufforderte, zu gehen und zu schweigen. Dem kam Nela nach und die Elfen wurden durch halb Sturmwind geschleift. Es war erniedrigend für Belana, alle Augen waren auf die Gefangenen gerichtet und niemand unternahm etwas, im Gegenteil. Manche jubelten sogar, da endlich etwas gegen die Elfenplage in Sturmwind unternommen wurde.
Vor der Tiefenbahn kam die Gruppe zum Stehen, denn es fanden gefährliche Bauarbeiten statt, weshalb die Bahn für einige Tage außer Betrieb genommen wurde. Die Männer, die die Elfen gefangen hielten, waren verärgert darüber und beschlossen, ins Magierviertel zu gehen, um dort jemanden zu finden, der ihnen ein Portal erschaffen könnte. Sie fanden einen Hochelfen, der bereit war, ihnen mit Magie auszuhelfen. Doch anstatt die Männer und die Elfen wie vereinbart nach Menethil zu schicken, teleportierte er sie mitten in die Wüste. Belana war sich nicht sicher, warum der Magier dies tat, doch war sie froh darüber. Denn so bekamen die Blutelfen mehr Zeit, um einen Fluchtplan auszuhecken.

Einer der Männer entdeckte eine Stadt in der Nähe und als sie dorthin wanderten, erkannten sie wo sie waren. Ratschet.
Die Gruppe stieg auf ein Schiff, das direkt nach Menethil fuhr und Belanas bis dahin schlimmstes Erlebnis nahm seinen Lauf.

Die unbekannten Retter

Die Elfen werden gefangen gehalten
Eine Pause wurde den Gefangenen nicht gegönnt, denn kaum waren sie in Menethil angekommen, besorgten die Männer, die sich als Kopfgeldjäger herausstellten, Pferde. Sie marschierten bis spät in die Nacht hinein und bauten in der Nähe des Thandolübergangs ein Lager auf. Es vergingen nur wenige Stunden, in denen Belana, Barl und Arelon verschnaufen konnten, bevor plötzlich Belandra mit einem vermummten Elfen auftauchte. Der fremde Elf forderte seine gefangenen Volksgenossen, was die Kopfgeldjäger ablehnten. Scheinbar ohne einen Gedanken darüber zu verschwenden, ob er die Geiseln treffen würde, schossen der fremde Elf, Belandra und einige andere Helfer, die plötzlich auftauchten, mit Bolzen auf das Kopfgeldjägerlager. Ein Durcheinander brach aus, alle liefen in alle möglichen Richtungen und Belana verlor Barl aus den Augen.
Als sie ihn nach panischer Suche entdeckte, wurde er grade von einem Mann zu Boden gedrückt, der ihm das rechte Ohr fast vollständig abtrennte. Belana bekam daraufhin einen Tunnelblick und sah nichts mehr, außer diesen Mann, auf den sie zusteuerte. Irgendwie hatte sie es geschafft, ihn auf dem Boden festzunageln und das nächste, woran sie sich noch erinnerte, war sein unkenntliches Gesicht und wie Belana immer wieder auf seinen Kopf einstach, mit dem Dolch den sein Kamerad ihr heimlich gab, als sie noch gefesselt war. Belandra holte sie wieder in die Realität zurück und führte sie zu Barl, der vergiftet worden war und nun ein Gegenmittel bekam. Nachdem sie sich überzeugt hatten, dass, bis auf den Anführer, keiner der Kopfgeldjäger überlebt hatte, ritten sie Richtung Süden. Nahe Menethil hatten die Retter, die allesamt weiß gekleidet und vermummt waren, ein Lager aufgebaut.

Die Befreiung

Die Tage verstrichen nur langsam. Barl erholte sich von seiner Vergiftung, während Belana sich um seine Wunde kümmerte und gemeinsam mit Belandra Informationen aus dem Anführer der Kopfgeldjäger presste, ehe sie ihn töteten. Belana machte sich viele Gedanken, nicht nur um Barl, sondern auch um ihre Schwester. Denn die Gruppe um den fremden Elfen, der sich als Taryel entpuppte, waren ebenfalls Kopfgeldjäger und Belandra war nun Teil davon. Das war der Preis den sie zahlen musste, um Belana zu befreien. Irgendwann war es Belana allerdings genug. Sie fühlte sich nicht, als wäre sie gerettet worden, sondern als wäre sie von einer Geiselnahme in die nächste gerutscht. Sie durfte sich nicht frei bewegen und sie kampierten noch immer in diesem Lager im Sumpfland. Belana verstand nicht, warum sie nicht weiterzogen, denn Barl ging es nach einigen Tagen bereits erheblich besser.
Daher wartete Belana, bis es stockfinster wurde und schlich sich vom Lager weg, bis sie eine Straße fand und dort auf einen Reisenden Ausschau hielt. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und sie bat ihn, eine Nachricht an Tyvalia Silbersturm zu überbringen. Belana brauchte ihre Hilfe, wenn sie hier weg wollte. Die erbetene Errettung kam überraschend schnell, nur wenige Tage später tauchte Tyvalia mit zwei weiteren Magiern am Lager auf um Taryel aufzufordern die Elfen endlich gehen zu lassen. Doch statt vernünftig mit ihnen zu reden, griff er sie an, woraufhin die drei Magie nutzten und Belandra, Barl, Arelon und Belana an die Grenze zu Elwynn teleportierten. Tyvalia selbst erschien ebenfalls an der Stelle und gab den Elfen den Hinweis, sich an Leutnant Thorias Thurn zu wenden und eine Einbürgerung zu beantragen. Dann verschwand sie und die vier befreiten Elfen machten sich auf den Weg nach Sturmwind.

In der Menschenhauptstadt angekommen, fanden sie den Leutnant recht schnell und beantragten die Einbürgerung. Ihm schien dies überhaupt nicht zu gefallen und mehrmals brachte er zum Ausdruck, dass er Blutelfen überhaupt nicht ausstehen kann. Doch das war Belana egal, ihr war die Sicherheit ihrer kleinen Gruppe wichtiger als das Unwohlsein des Leutnants. Leutnant Thorias Thurn machte den Elfen klar, dass sie nun Bürger auf Probe wären, sich beweisen und in die Gesellschaft einbringen müssen, bevor der Antrag ganz offiziell genehmigt werden würde. Es ärgerte Belana, doch viel dagegen unternehmen konnte sie nicht und so stimmten alle vier Elfen zu. Belana stand tief in Tyvalias Schuld und war auch fest entschlossen, diese zu begleichen, was auch immer die Hochelfe verlangen möge.

Kapitel V - Neue Perspektiven

Neue Karriere

Belana und Marie unterhalten sich über die Akademie
Die darauffolgende Zeit verlief ohne größere Ereignisse. Taryel kehrte zwar nach Sturmwind zurück, doch ließ er Belana und ihre Familie in Ruhe. Zudem tauchte auch Sarhaia wieder auf. Die Frau kam und ging, wie es ihr gefiel, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie sich Belandra jedes Mal dabei fühlte. Umso mehr ärgerte es sie, dass Belandra sich dennoch immer wieder von Sarhaia um den Finger wickeln ließ. Sie wusste, dass Sarhaia bald wieder verschwinden würde und dann blieb es wieder an Belana hängen, ihre Schwester zu trösten, bis sie darüber hinweg ist und erneut auf Sarhaia hereinfällt. Ein Teufelskreis.
Ob es besser wurde, als die Schwestern den Schmied Cornelius Rotfeder kennen lernten, war nur schwer zu sagen. Er ist ein netter, interessanter und aufmerksamer Gesprächspartner und Belana genießt die Unterhaltungen mit ihm. Auch Belandra hatte den Mann für sich entdeckt und beide entwickelten ein Interesse füreinander, obwohl Belandra noch mit Sarhaia liiert war und sie auch nicht verlassen wollte. Dennoch bat sie Cornelius um Zeit und hielt ihn immer wieder mit der Hoffnung hin, dass Belandra Sarhaia für ihn verlassen würde. Belana fragte sich ernsthaft, was mit ihrer Schwester nicht stimmte und ob sie überhaupt ihre Gefährten liebte. Dass das nicht lange gut gehen würde, hätte man voraussehen können. Eines Abends hörte Belana davon, dass Cornelius Sarhaia angegriffen hatte, um was auch immer herauszufinden und wurde dabei von Belandra gewaltsam aufgehalten.

Kurz nach diesem Vorfall wurde Belana von Marie Sturmfaust angesprochen, die sich als die Leiterin der neu in Sturmwind eröffneten Akademie vorstellte. Es stellte sich heraus, dass in der Akademie noch Lehrpersonal gesucht werde. Da Belana während der Flucht aus Silbermond häufig gejagt hatte, wenn sie nicht grade in einer Stadt waren und sonst in Tavernen arbeitete, bot sie sich der Leiterin an und so fanden an den Tagen darauf Prüfungen statt, bei denen Belana jagen und auch kochen sollte.
Das Prüfungskomitee, das unter anderem aus Marie Sturmfaust selbst und Tyvalia Silbersturm bestand, waren zufrieden mit Belanas Leistungen und prompt wurde sie auch zum Ratsmitglied ernannt. Es ehrte Belana einen so hohen Posten zu bekommen und das schon nach so kurzer Zeit. Als Ratsmitglied war es ihre Aufgabe, Partner zu finden, die die Akademie unterstützten und/oder mit dieser kooperieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man richtig unterrichtet, traf sich Belana mit der Söldnerin Nela Eber, denn die junge Menschenfrau konnte weder Rechnen, noch Schreiben oder Lesen. Daher hat sich Belana ihrer angenommen und begonnen, ihr diese fehlenden und wichtigen Kenntnisse beizubringen.

Traue niemals einem Menschen

Nachdem es Cornelius wieder besser ging, lud er Belana zu einem Spaziergang zum Spiegelsee ein, da er eine Überraschung für sie hatte. Belana war ein wenig verwirrt darüber, doch gleichzeitig war sie auch neugierig, was es wohl sein könnte. Belana bekam von Cornelius zum einen ihren Dolch, den sie bei ihm bestellt hatte, aber auch ein kleines Dankeschön. Eine bronzene Kette mit einer goldenen Sonne als Anhänger. Zwar war Belana ein wenig überfordert, doch die Freude überwog und sie beide stießen mit einem Glas Wein auf ihre Freundschaft an. Plötzlich wurde Belana schwindelig, sie fühlte sich müde und mit jeder Sekunde die verstrich, spürte sie weniger und weniger von ihrem Körper, bis sie einfach nur gelähmt da saß.
Belana verfiel in Panik, konnte sich aber nicht rühren und war gezwungen, Cornelius zuzuhören. Er bat um Vergebung und erzählte, dass das Gift, welches ihren Körper durchströmte, nicht für sie bestimmt war, sondern für Sarhaia. Doch da sie vor ein paar Tagen verschwand und das Gift bald sein Verfallsdatum erreichen würde, musste er es verwenden. Belana schien ihm die einzige Option zu sein, denn sie wäre die einzige, die ihm das verzeihen könnte. Denn sie wären Freunde und Freunden vergibt man.
Nachdem Cornelius alles gesagt hatte, was er zu sagen hatte, flößte er Belana das Gegengift ein. Nach wenigen Minuten, die der Elfe wie eine Ewigkeit vorkamen, begann sie wieder ihre Gliedmaße zu spüren. Wut stieg in ihr auf, sie fühlte sich benutzt und gemeinsam mit Belandra, die Belana kurz darauf fand, ging sie nach Hause.

Beziehungsdrama

Tage vergingen und Sarhaia hatte erneut das Weite gesucht und sich von Belandra getrennt. Dies schien ihr aber nur sehr kurz etwas auszumachen, denn Belandra ließ sich nur zu gern von Cornelius ablenken. Bis der Schmied die Nase endlich voll hatte und sich von Belandra abwandte. Belana konnte das nur zu gut nachvollziehen. Auch wenn sie und Cornelius eine kleine Differenz hatten, so war sie in diesem Fall auf seiner Seite. Belandra hielt Cornelius immer nur hin, anstatt sich einfach von Sarhaia zu trennen. Belana hielt sich aus dem Ganzen raus. Nicht nur war es ihr zu blöd, ihre Schwester würde es außerdem falsch verstehen, würde sie sich einmischen.
Noch chaotischer wurde diese Beziehung, als Nurielle in Sturmwind auftauchte. Die Künstlerin und Cornelius verliebten sich ineinander, was Belandra erst zu schaffen machte. Sie war sehr wütend auf Cornelius und verstand die Welt nicht mehr. Belana hingegen fand es sehr amüsant und auch gerecht, denn nun lernte Belandra hoffentlich, nicht mit den Gefühlen anderer zu spielen und dass man auch nicht ewig auf sie warten würde.

Knapp eine Woche darauf war Barel wieder in der Stadt und bezirzte Belandra, die sich nur zu gern darauf einließ. Belana fand das Verhalten beider Elfen einfach nur widerwärtig und konnte nicht nachvollziehen, warum ihre Schwester ihre Partner austauschte wie Unterwäsche. Und sich zudem auch immer nur die Idioten rausfischte. Doch das sollte nicht mehr Belanas Sorge sein, denn sie wollte sich raushalten. Daran hielt sich Belana auch konsequent, bis sich Cornelius und Belandra dazu entschieden vor den Toren Sturmwinds gegeneinander zu kämpfen. Weder Belana, noch Nurielle verstanden den Sinn hinter dem Ganzen und wollten die beiden Kampfwütigen davon abhalten, doch es nützte nichts. Cornelius und Belandra hatten sich entschieden und griffen einander an. Belana war erleichtert, als der Kampf zu Ende war und keiner der beiden schwer verletzt wurde. Belandra und Cornelius hatten hier und da eine Stichwunde, doch nichts was lebensgefährlich war. Nurielle konnte die beiden notdürftig versorgen und in diesem Moment wurde Belana eines klar. Sie musste lernen, wie man Wunden versorgt, Knochenbrüche behandelt und welche Kräuter bei welcher Verletzung eingesetzt werden. Sie wollte nicht nochmal hilflos in so einer oder einer noch schlimmeren Situation sein.

Tags darauf meldete sich Belana für die Vorlesung Medizin & Kräuterkunde, die Alina Du'Casse gab und ließ sich zudem von Nurielle unterrichten, die selbst etwas Grundwissen verfügte. Als Gegenleistung brachte Belana ihrer Freundin das Kämpfen mit dem Schwert bei. Die beiden Frauen fühlten sich gut dabei und auch Barl hielt es für eine gute Idee. Er selbst wollte ebenfalls etwas in seinem Leben ändern und so kündigte er in den zwei Tavernen, in denen er arbeitete und wurde von Cornelius aufgenommen, um das Schmieden zu erlernen.

Kapitel VI - Barels Hinrichtung

Einbruch

Nurielle bittet Belana um ein paar sinnesbeeinflussende Kräuter
Eines Nachmittags bat Nurielle Belana um Hilfe. Da Nurielles Liebesleben aufregender werden sollte, fragte sie ihre Freundin nach ein paar Kräutern, doch Belana hatte keine zur Hand. Daher ging sie mit gefälschten Dokumenten, die den Kauf der Kräuter von der Akademie genehmigten und bestätigten, zum neueröffneten Kräuterstand am Marktplatz. Nach eingehender Prüfung der Dokumente, händigte der Verkäufer Belana die bestellten Pflanzen aus.
Erst am Abend merkte Belana in welch missliche Lage sie sich da reingeritten hatte. Wenn nun doch raus käme, dass die Papiere gefälscht waren und der Kräuterverkäufer Belana wiedererkennt und sie für schuldig befunden wird, verliert sie ihre Anstellung in der Akademie und muss vielleicht sogar ins Gefängnis dafür. In ihrer Verzweiflung wendete sie sich daher an Barel. Niemand anderes käme in Frage, sie konnte nicht zu Belandra oder Barl gehen. Belana bat ihn, in den Stand einzubrechen und sowohl die gefälschten Papiere als auch die Bestellliste des Geschäftes zu vernichten. Überraschenderweise sagte Barel zu, unter der Bedingung, dass er auch das Geld aus der Kasse stehlen würde.
Wenige Tage darauf setzte Barel das Besprochene in die Tat. Damit nicht auffiel, was genau fehlt oder weshalb eingebrochen wurde, ließ Barel gleich mehrere Dokumente und Bestelllisten mitgehen, um diese zu verbrennen. Belana war ihm dafür mehr als nur dankbar und hatte nicht erwartet, dass er ihr hilft. Schließlich verstanden sie sich nicht wirklich gut miteinander. Doch das sollte von nun an der Vergangenheit angehören. Einige Zeit verstrich und es wurde wegen des Einbruchs ermittelt. Die Armee hatte wohl einige Spuren und auch eine Zeugenaussage, aber keine handfesten Beweise. Bis Belandra zur Armee ging und Barel verriet.

Er wurde festgenommen und wütend sprachen Barl und Belana Belandra darauf an, um den Grund für ihre Aussage bei der Armee zu erfahren. Belandra belastete Barel, damit Barl nicht weiter verdächtigt wurde, denn die dürftigen Spuren, die die Armee hatte, ließen die Ermittlungen in Barls und Barels Richtung verlaufen. Und nun saß Barel im Kerker, weil Belandra außerdem der Meinung war, er müsse die Konsequenzen für sein Handeln tragen.
Belana wurde von ihrem schlechten Gewissen zerfressen, sie gab sich die Schuld für alles. Schließlich hatte sie Barel gebeten, dort einzubrechen. Doch schlimmer war es wohl, als die beiden erfuhren, dass Belandra sich kurz darauf wortlos aus dem Staub gemacht hatte. Sie war wütend auf ihren Zwilling. Belandra hat ihren Gefährten im Stich gelassen, nachdem sie ihn verpfiffen hatte, anstatt ihm zur Seite zu stehen.

Die Vollstreckung

Erst viele Tage später tauchte Belandra wieder auf, mit Sarhaia im Gepäck. Ihren Partner lässt sie im Kerker versauern, während sie selbst sich mit ihren Verflossenen begnügt. Noch an dem Tag hörte Belana davon, dass Barel frei gelassen werden soll und als sie am Marktplatz ankam, wo Barel und einige Soldaten standen, sah sie, wie dem Elfen die rechte Hand zur Strafe abgehackt wurde.

Belana war geschockt von dieser Maßnahme und brachte Barel mit Cornelius' Unterstützung in den Krankenflügel der Kathedrale, um seine Wunde versorgen zu lassen. Der Priester empfahl dem Elfen, über Nacht dort zu bleiben, woraufhin Barel einwilligte. Schon gleich am nächsten Tag holte Belana Barel ab und beide wurden von einem Soldaten der Armee abgepasst, da der Kräuterstandbesitzer letzte Nacht ermordet wurde und man Barel dafür verdächtigte. Daher sollte der Elf den Soldaten begleiten und eine Aussage machen, während Belana auf ihn wartete.
Nach dem Verhör gingen die beiden Elfen Essen und als die Speisen serviert wurde, zerbrach Belana das Herz. Barel schaffte es nicht, sich seine Mahlzeit allein klein zu schneiden und so übernahm die Elfe das für ihn und schwor sich in diesem Moment alles für Barel zu tun, was nötig ist, um ihm das Leben einigermaßen wieder lebenswert zu machen. Da beichtete ihr Barel, dass er Belandra heiraten möchte und zeigte ihr den Ring, den er für seine Gefährtin besorgt hatte. Doch er sei sich unsicher und Belana konnte nachvollziehen, warum. Ihre Schwester klebte förmlich an Sarhaia anstatt jetzt und hier bei Barel zu sein. Das konnte so nicht weitergehen und noch an diesem Abend sprach Belana Belandra darauf an.

Barel wird hingerichtet, weil er einen Mord gestand, obwohl er den nicht begangen hatte
Ihre Schwester sah jedoch nichts ein. Sie sprach davon, wie schlecht es ihr ginge, wie sehr sie leidet, wie einsam sie sich fühle und dass keiner Rücksicht auf sie nehme. Nicht einen Gedanken verschwendete sie an Barel und voller Zorn beendete Belana die Unterhaltung.
Am nächsten Tag ging Barel zur Armee und gestand den Mord am Kräuterstandbesitzer. Sofort wurde er festgenommen und verhört, wo er seine Aussage bestätigte. Doch er konnte es nicht sein, denn die besagte Nacht hatte er in der Kathedrale unter der Aufsicht eines Priesters verbracht.
Noch am selben Nachmittag wurde Barel zum Marktplatz geführt, wo der Galgen vorbereitet wurde, um ihn zu hängen. Belana verstand nicht, weshalb Barel dies tat, bis sie am Abend einen Brief von der Gastwirtin bekam. Er war von Barel.
"Nun. Wenn mein Plan aufging, wurde ich für den Tod von Herrn Egger verurteilt. Wie du vielleicht ahnst, habe ich ihn nicht getötet, aber ich konnte so einfach nicht weiterleben... ich fühlte mich so leer und nutzlos mit nur einer Hand.. und ohne Belandra an meiner Seite. Ich hoffe du verurteilst mich dafür nicht.
[…] Zum Schluss will ich noch sagen das ich dir sehr dankbar bin für alles. Und kümmer dich immer gut um Barl. Er hat großes Glück so eine Frau wie dich an seiner Seite zu wissen."
- Auszug aus Barels Abschiedsbrief an Belana

Es erinnerte sie nur noch schmerzlicher daran, dass sie eigentlich Schuld an der ganzen Misere war. Sie hatte ihrem Mann den Bruder genommen. Nach diesen Tagen musste Belana ihr Leben wieder ordnen, zu sich kommen und vor allem für Barl da sein.

Das Leben geht weiter

Barl macht Belana einen Heiratsantrag
Während Belana Schuldgefühle mit sich herum trug und Barl von seinem Zorn verschlungen wurde, zerbrach Belandras Beziehung durch die Hinrichtung. Sarhaia stellte Belandra vor die Wahl: Entweder sie oder die Familie. Denn ihrer Meinung nach jammerte Belandra zu viel über den Tod von Barel. Es war eine Genugtuung für Belana, dass ihre Schwester Sarhaia in die Wüste schickte und sich ohne zu zögern für ihre Familie entschied. Sarhaia hatte lange genug versucht einen Keil zwischen die Schwestern zu treiben.
In den nächsten Wochen bemerkte Belana immer mehr, wie nahe ihr Barel eigentlich war, obwohl sie immer dachte, sie könne ihn nicht ausstehen. Sie vermisste ihn, er hätte zu einem guten Freund werden können. Doch die Wut über das Versagen der Armee überdeckte die Trauer, die sie eigentlich empfand. Übertrumpft wurden die beiden Emotionen nur noch von der Freude, die sie verspürte, als Barl sie zu ihrem 86. Geburtstag an einen schönen Platz nahe den Stadttoren entführte und sich vor ihr niederkniete. Barl zückte einen schlichten silbernen Ring und fragte Belana ob sie seine Frau werden wollte. Und auch wenn Belana es als seltsam empfand, einen Antrag so kurz nach Barels Tod zu bekommen, sagte sie Ja und ließ sich den Ring überstreifen.
Belandra verhielt sich auf diese erfreuliche Nachricht hin sehr merkwürdig, aber das überraschte Belana wenig. Merkwürdiger fand sie, dass Belandra ihre Gefühle den verschiedensten Personen beichtete. Da waren Sarhaia, Barel, Radana und nun auch Barl. Dies alles nicht nur kurz hintereinander, sondern teilweise gleichzeitig. Belana fragte sich mal wieder ernsthaft, ob ihre Schwester überhaupt wusste, was Liebe ist und ebenso war es Belana auch egal. Einige Tage nach dem Antrag übergab Belana schweren Herzens ihr Tagebuch Barl, in dem die Wahrheit über Barels Einbruch drinsteht. Belana wollte Barl nicht heiraten, solange ihr die Schuldgefühle im Weg standen. Ihr Verlobter sollte es erfahren und gleichzeitig befürchtete Belana, dass das niedergeschriebene Geständnis das Ende der Beziehung wäre.
Er war wütend, doch weder brüllte er seine Gefährtin an, noch machte er seinem Zorn sonst irgendwie Luft. Er gab Belana die Schuld für Barels Verhaftung, jedoch nicht für seinen Tod. Und plötzlich schwang die Wut in Trauer um, denn er war enttäuscht von seinem Bruder, dass dieser nicht über seine Probleme gesprochen hatte und sich stattdessen das Leben nahm. Dass Belana einen Abschiedsbrief bekam und nicht er. Nichtsdestotrotz würde Barl aber bei seiner Verlobten bleiben, denn er liebte sie und Belana war mehr als nur erleichtert darüber.

Kapitel VII - Neuordnung der Beziehungen

Der Maskenball

An einem Nachmittag lernte Belana zufällig einen Menschen kennen, der sich als Graf Prospero Longford vorstellte. Er erzählte, dass er nun in Sturmwind sei, um das Familienunternehmen wieder aufblühen zu lassen. Da Belana bereits einige nützliche Kontakte in dieser Stadt knüpfen konnte, half sie dem Grafen, in dem sie Flugblätter in den Tavernen verteilte und bekam dafür einen Gefallen frei. Gemeinsam mit ihrer Freundin Nurielle entwarfen sie sogar ein Wappen, dass dem Unternehmen gerecht werden sollte.

Der Maskenball im Anwesen von Graf Prospero Longford ist im vollen Gange
Es war eine willkommene Abwechslung zu den Hochzeitsvorbereitungen und Belandras gespielter Trübsal. Belana wollte sich nicht mit Belandra befassen, die angeblich um Barel trauerte. Schließlich hatte sich ihre Schwester bereits noch vor seinem Tod für Sarhaia entschieden und Barel dafür verlassen. Und keine zwei Wochen später änderte sich dieses Verhalten wie von jetzt auf gleich. Sie beichtete Belana, dass sie für eine Prostituierte schwärmte, aber noch mehr Interesse an einer Menschendame hat, weil ihr ein Auge fehlt. Belana konnte es nicht fassen, es war so als wäre Barel nie in ihr Leben getreten. Sie war wütend und enttäuscht zugleich und sogar noch mehr. Sie verabscheute Belandra.

Der Maskenball des Grafen kam Belana daher sehr gelegen, denn es half ihr sich von all dem abzulenken. Da dieser eine Köchin suchte, bot sie an das Buffet zuzubereiten und sollte es den Gästen schmecken, so würde Belana eingestellt werden. Während der ganzen Feierlichkeit wusste keiner, wer der andere war, bis die Stunde der Wahrheit kam und jeder die Masken fallen lassen sollte. Erst dann stellte sich jeder vor und Belana hatte das Vergnügen mit dem Feldkommandanten der Armee.
Dies nutzte Belana sogleich und bat um eine erneute Untersuchung zu Barels Fall, denn hätte die Armee von Anfang an richtig recherchiert, wäre er nicht hingerichtet worden und der wirkliche Mörder würde nicht noch frei rumlaufen. Doch Belana wurde nur vertröstet mit billigen Ausreden. Auch wenn der Kommandant sagte, er würde sich den Fall noch einmal anschauen, wusste Belana, dass es morgen schon wieder vergessen sein wird. Und dann besaß er auch noch die Frechheit Belana den Beitritt in die Armee anzubieten. Niemals würde sie einem solchen inkompetenten Verbund beitreten.

Kurz nach dem Gespräch mit dem Feldkommandanten, gingen er und seine Gefährtin und auch die meisten anderen Gäste machten sich auf, denn es war bereits spät geworden. Auch Belana ging, nachdem der Graf ihr mitteilte, dass sie als seine Köchin eingestellt sei.

Cornelius' Verschwinden

Belana hätte sich denken können, dass auf jede gute Neuigkeit eine schlechte folgt. Gleich am Morgen nach dem Ball kam Nurielle aufgelöst zu Belana und erzählte ihr, dass Cornelius einfach verschwunden sei. Ohne jedes Wort und ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Das war nicht seine Art und so machte sich auch Belana Sorgen. Gemeinsam suchten sie in Sturmwind nach ihm, hörten sich um und fragten Bekannte. Doch keiner hatte ihn gesehen. Zusammen mit Belandra, die Nurielle zu Liebe bei der Suche half, reisten sie nach Goldhain. Sie hielten es für unwahrscheinlich, dort eine Spur zu finden, doch wollten sie keine Möglichkeit auslassen. Und tatsächlich erzählte ihnen ein Soldat, dass ein Mann, auf den die Beschreibung der Elfenfrauen zutrifft, mit einer jungen Frau Richtung Westfall ging. Nurielle vermutete, dass Cornelius ihr fremdgehen würde, doch Belana glaubte nicht dran. Er würde Nurielle nicht betrügen, da war sie sich ganz sicher. Daher glaubte Belana, dass Cornelius erpresst werden würde.
Zu dritt sind sie der Spur nach Westfall gefolgt, doch da verlor sie sich. Weder in Späherkuppe, noch in Mondbruch oder in anderen Siedlungen hatte man Cornelius gesehen. Die drei Elfinnen standen wieder am Anfang. Sie hatten nichts. Er hätte überall sein können. In den umliegenden Höfen in Elwynn oder auch in Dämmerwald. Da sie nun bereits an der Grenze zu Dämmerwald waren, machten sich Belandra, Nurielle und Belana nach Rabenflucht, um dort nach Cornelius zu fragen, doch dort war er nicht. Nach Tagen der Suche, gingen sie wieder zurück nach Sturmwind. Vielleicht wäre er zurück, so hoffte Belana zumindest, doch das war nicht der Fall. Und so wollte Belana gemeinsam mit Nurielle weiter nach ihm suchen und statt ihrer Freundin fand sie einen Brief vor. Nurielle teilte Belana in diesem Brief mit, dass sie nach Silbermond aufgebrochen ist und die Hoffnung, ihren Gefährten zu finden, aufgegeben hat.
Belana fühlte sich ohnmächtig. Ihre Freunde waren einfach weg, die viele Arbeit stieg ihr zu Kopf, die Hochzeitsvorbereitungen zerrten an ihren Kräften und ihre Schwester raubte ihr den letzten Nerv. Aus Angst den Verstand zu verlieren, nahm sie sich vor, sich keine Sorgen mehr um Cornelius zu machen. Sicher würde er wieder auftauchen und dann würde auch Nurielle zurückkehren. Ihre gesamte Konzentration steckte Belana in ihre Arbeit, in die Beziehung zu Barl und die Hochzeitsvorbereitungen.

Ein Bund fürs Leben

Belana und Barl geben sich im Rathaus von Sturmwind das Jawort
Einige Tage später waren Barl und Belana essen. Barl hatte ein kleines Buffet mit den verschiedensten Gerichten und Getränken in Probiergrößen organisiert, um so testen zu können, was die beiden Elfen auf ihrer Feier servieren wollen. Es freute Belana, dass Barl daran dachte und ihr etwas von der Last abnahm. Sie redeten dabei viel über die bevorstehende Feier und kamen, nach einigen Gläsern Wein, zu dem Schluss, dass sich in der jetzigen Situation eine Feier nicht lohnen würde. Cornelius war schließlich noch immer verschwunden, Nurielle war in Silbermond und zu Belandra war das Verhältnis mehr als nur angespannt. Stattdessen beschlossen die beiden schon gleich am nächsten Morgen zum Rathaus zu gehen und sich dort vermählen zu lassen.
"Du hast meinetwegen so viel durchmachen müssen. Hast dein Leben von jetzt auf gleich hinter dir gelassen, für eine Fremde. Für mich. Wir haben gemeinsam dem Tod in die Augen geblickt und ihm die kalte Schulter gezeigt.
[…] Hiermit möchte ich dir nun das lebenslange Versprechen geben, auch all das für dich zu tun. Ich werde dich schützen, mit allem was ich habe. Dich behüten und dich stärken. Ich werde sein, was du brauchst, ob nun Geliebte, Gefährtin oder Freundin.
[…] Ich werde an deiner Seite sein, komme was wolle. Bis ans Ende aller Tage und noch darüber hinaus, denn ich liebe dich..."
- Auszug aus Belanas Gelübde

Gleich nach der Trauung suchte Belana ihren Zwilling auf, um ihr davon zu erzählen, doch als Belana Belandra traf, entschied sie sich anders. Stattdessen sprach Belana noch einmal das Gefühlschaos an, das in ihrer Schwester herrschte. Sie sagte Belandra, dass man nicht für fünf verschiedene Personen Gefühle haben kann, dass das keine echten Gefühle sein können und dass Belana es nicht ernst nehmen kann. Doch sie sagte auch, dass sie sich nicht mehr einmischen wird, denn es geht bei Belandra sowieso in das eine Ohr rein und zum anderen wieder raus. Daher hat Belana auch nicht mehr die Muße, ihrer Schwester hinterher zu rennen, sie vor Konsequenzen zu bewahren und sich wie ihre Mutter aufzuführen. Und es geschah, wie Belana es vorausgesehen hatte. Ihr Zwilling verstand kein einziges Wort und stellte sich selbst wieder als Opfer dar, so als ob Belana all die schlimmen Dinge, die auch Belandra erlebte, nicht auch selbst durchmachen musste.

Belana beließ es dabei und kümmerte sich lieber um ihre Flitterwochen. Durch ihre Arbeit in den sturmwinder Tavernen hörte sie von einem zwergischen Hof am Rande des Arathihochlands, das sie und Barl für einige Wochen mieteten. Es war eine angenehme, ruhige und schöne Zeit und sie nutzten die Einsamkeit für viele romantische Momente. Da war nichts, was sie hätte stören können. Keine Belandra, die sich über mangelnde Aufmerksamkeit beklagte. Keine Studenten, die unnütze Fragen stellten. Keine Tavernengäste, die über das Essen nörgelten. Nur Barl, Belana, das Meer und die Ruhe.
Drei Wochen blieb das Ehepaar auf diesem Hof und wieder in Sturmwind angekommen, gingen die beiden erfrischt und erholt wieder ihren Tätigkeiten nach.

Kapitel VIII - Verrat

Alte Bekannte und die übliche Leier

Das Ehepaar arbeitete hart, denn die beiden hatten beschlossen, sich bald ein Haus zu gönnen. Dadurch kümmerte sich Belana um ihre Schwester noch weniger, als sie es ohnehin schon tat und dies sollte bald ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Noch bevor sich der Sommer dem Ende neigte, traf Belana jemanden wieder, den sie seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Es war der Elf Meledor, mit dem Belana mal ausging, zu einer Zeit nach dem Wiederaufbau Silbermonds. Doch sie musste es damals sofort wieder beenden, denn es war schwierig für Belana ihre Aufmerksamkeit zwei Leuten zukommen zu lassen. Belandra ging es viele Jahre nach der Zerstörung von Silbermond noch sehr schlecht, daher ging Belanas gesamte Zeit dafür drauf, für sie da zu sein. Aus diesem Grund war eine Beziehung einfach undenkbar.

Es war merkwürdig für Belana ihn nun nach so langer Zeit hier in Sturmwind zu sehen. Und noch merkwürdiger war es, als Meledor ihr erzählte, dass er von ihrem Geheimnis wüsste. Belandra hätte es Kyra erzählt, eine Prostituierte, auf die Belandra schon seit einiger Zeit ein Auge geworfen hatte. Und Kyra gab dies natürlich an Meledor weiter, der angeblich ihr Bruder ist. Belana wollte es nicht glauben. Sie war zu tiefst enttäuscht von Belandra. Sie wurde von ihrem Zwilling in Gefahr gebracht, in Lebensgefahr. Und für was? Für ein kleines bisschen Aufmerksamkeit von Kyra? Für eine Nacht mit ihr? Das war das Leben von Belana wert?
Wahrscheinlich scherte sich Belandra nicht drum. So wie immer. Es war ihr sogar egal, was sie Meledor antat, sowohl damals als auch jetzt.
Er und Belandra wurden ein Paar, doch schon kurz darauf betrog sie ihn vor seiner Nase mit Kyra, weswegen er beschlossen hatte zurück nach Silbermond zu reisen. Belana wurde noch paranoid bei dem Gedanken, Meledor könnte den Blutrittern oder anderen gefährlichen Leuten erzählen, wo sie lebt.
Belana fühlte sich nicht mehr sicher und war bitter enttäuscht von ihrer Schwester. Und als Belana glaubte, bereits am Boden zu liegen, trat Belandra nochmal nach. Belana hörte von Meledor, kurz bevor er abreiste, wie abfällig ihr Zwilling sich über eine mögliche Schwangerschaft Belanas äußerte. Denn dann hätte sie ja noch weniger Zeit für ihre Schwester.
Das war zu viel für Belana und auch Barl war erst sprachlos deswegen. Doch nachdem er nach einigen Tagen wieder zu Sinnen kam, suchte er das Gespräch mit seiner Schwägerin und hielt ihr ihren Egoismus unter die Nase, die gesamte Unterhaltung lief nicht wirklich ruhig ab und mit jedem Wort mehr, das Barl hasserfüllt sagte, rollte eine Träne mehr über Belandras Wange. Waren sie zu streng mit ihr? Belana wusste nicht, ob sie das richtige taten, doch sie hinderte ihren Mann auch nicht.

Seit dem Abend war das Verhältnis zwischen Belandra und Barl angespannter als je zuvor und auch Belana brauchte Abstand von ihrer Schwester um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Nachwuchs

Belana während ihrer Schwangerschaft
Um aus der Stadt zu kommen, neue Eindrücke zu gewinnen und ihre Studenten trotzdem etwas zu lehren, beschloss Belana eine Studienreise nach Seenhain zu unternehmen. Dafür hatte Belana drei Wochen angesetzt und viele Ausflüge und Übungen geplant, doch schon einige Tage vor der Abreise wurde sie oft recht schnell müde und erschöpft. Die Symptome verstärkten sich mit der Zeit und es kamen noch Kreislaufprobleme hinzu, weshalb sie die meisten Ausflüge absagen musste.

Daher reisten die meisten Studierenden wieder zurück nach Sturmwind, nur einige wenige blieben noch bei ihr.
Nach Ablauf der drei Wochen reiste Belana mit den wenigen Studenten zurück und entschuldigte sich bei allen, denen sie damit Umstände bereitet hatte. Anschließend ging sie zu ihrer Familie, Barl und Belandra lungerten wie immer auf dem Marktplatz herum, um sie zu begrüßen. Grade als sie sich ihrer Schwester widmen wollte, wurde Belana schwarz vor Augen und sie wurde ohnmächtig. Sofort wurde sie von Barl und Belandra zur Kathedrale in den Krankenflügel gebracht.
Es dauerte eine Weile, bis man herausfand, was diese Symptome bei Belana verursacht hatte, denn diese waren eher selten bei einer solchen Ursache. Es stellte sich heraus, dass Belana ein Kind in sich trägt, weshalb die Symptome unbedenklich sind und durchaus in einer Schwangerschaft vorkommen können.

Barl wollte es erst gar nicht glauben, doch als er es dann realisierte, freute er sich. Selbst Belandra freute sich, zumindest machte es den Anschein. Schließlich hatte sie doch von Meledor gehört, wie Belandra sagte, sie wolle kein Blag in der Familie haben. Aus diesem Grund bat Barl seine Frau, als die beiden allein in ihrem Zimmer waren, dass sie nichts von ihrer Schwester annehmen solle. Denn er befürchtete, dass Belandra der Schwangeren abtreibende Mittel verabreichen könnte. Schließlich hatte sie auch mal auf das Pärchen geschossen, so abwegig war diese Vermutung also nicht und Belana versprach, keine Lebensmittel von ihrer Schwester anzunehmen.

Ungefähr einen Monat später kauften sich Barl und Belana ein Haus im Wohnviertel von Sturmwind. Sie bezahlten es von dem Geld, das die beiden über die Jahre angespart hatten und das Barl aus Silbermond geholt hatte, als Belana in Rotkammgebirge war. Es reichte grade so um das Haus zu bezahlen, weshalb sie dankbar dafür waren, dass ihnen der vorige Besitzer seine Möbel übergab. Sie waren alt und schon recht abgenutzt, doch wollte sich Belana nicht beschweren.
Um mehr Zeit für die Renovierung des Hauses zu haben und auch um ein wenig kürzer zu treten, kündigte Belana die Arbeit in der Taverne.

Kriminelle Schwester

Viele Wochen vergingen, das Haus war mit allem Notwendigen eingerichtet und ist nun einigermaßen gemütlich. Die Schwangerschaftsbeschwerden hielten noch an, doch der Gedanke, dass sie ein Kind unter ihrem Herzen trägt, ließ sie jede Unannehmlichkeit ertragen. Sie verbrachte viel Zeit auf dem Marktplatz und genoss die letzten Sommertage dort. Die ruhige und schöne Zeit wurde aber jäh unterbrochen, als Belandra, der sich Belana langsam wieder annäherte, ihr erzählte, dass sie Kyra aus ihrem Beruf holen wollte, wenn nötig mit Gewalt.
Um ein Blutbad zu vermeiden, suchte Belana Leutnant Thorias Thurn auf und erzählte ihm von Belandras Vorhaben, in der Hoffnung, man würde das Gespräch zwischen Belandra und Kyras Arbeitgeber beobachten und einschreiten, bevor etwas Schlimmes passiert. Sie wusste was mit Mördern in dieser Stadt geschieht. Belana versuchte zudem, Belandra dieses Vorhaben auszureden, doch ihre Schwester wollte nicht auf sie hören. Und so kam es, wie es kommen musste.

Belandra und der ominöse Arbeitgeber trafen sich und Belandras gute Freundin Ariel begleitete sie. Auch Belana wollte erst bei dem Gespräch anwesend sein, doch ging es ihr an diesem Tag nicht gut. Hätte Belana sich doch nur aufgerafft und wäre dabei gewesen, es wäre sicher nicht so gekommen, wie es nun geendet ist.
Die Unterhaltung muss eskaliert sein und danach ging es recht schnell. Belana bekam nicht einmal mit, dass Belandra festgenommen und verurteilt wurde und erst Tage später überbrachte ihr Ariel einen Abschiedsbrief von Belandra, in dem stand, dass Belandra Kyras Arbeitgeber getötet hätte. Es sei ein Unfall gewesen. Wie konnte so etwas versehentlich passieren? Und wieso war die Armee nicht eingeschritten, bevor dies passierte? Es war doch abgemacht gewesen…

"Wenn ihr das lest, lebe ich bereits nicht mehr. Belana, ich habe Petyr getötet. Es war versehentlich als ich Kyra aus seinen Fängen befreien wollte, es war Notwehr, glaube mir das bitte. Du musst wissen, meine letzten Worte sind an dich gerichtet, da du der wichtigste Punkt meines Lebens bist. […] Ich legte meine Hand für sie ins Feuer und sie rammt mir einen Dolch in den Rücken.
[…]Trauert nicht zu sehr um mich, ich bin immer in euren Herzen, als Schuldgefühl oder als geliebte Person."
- Aus Belandras Abschiedsbrief an Belana

Belana machte sich große Vorwürfe deswegen. Sie war schuld daran, dass ihre Schwester nun zum Tode verurteilt wurde. Dieser Vorfall hat das Vertrauen in die Armee endgültig ruiniert.

Erst nach ungefähr einem Monat bekam Belana einen weiteren Brief von Belandra, in dem stand, dass sie noch lebt und Zeit brauche, die ganze Situation zu verarbeiten. Belana war mehr als nur erleichtert, das zu lesen und gleichzeitig machte sie sich auch Sorgen. Sie wusste nicht, ob sie ihre Schwester je wiedersehen würde und auch nicht, wo sich diese befand. Sie konnte Belandra demnach nicht antworten, sich nicht bei ihr melden und sich entschuldigen. Und mit niemandem konnte sie darüber reden, denn die meisten sind auf Belandra nicht gut zu sprechen.
Doch dann taucht plötzlich ein Agris'dorei auf. Ein Elfenstamm, der sich vor vielen Jahrzehnten der Zivilisation losgesagt hatte. Dieser Elf hatte Barl und Belana zu seinem Lager eingeladen und der Schwangeren erzählt, dass auch Ariel eingeladen worden ist. Und wo Ariel ist, kann Belandra nicht weit sein. So könnte sich Belana mit Belandra aussprechen und erfahren was passiert ist. Natürlich war Barl nicht wirklich angetan von dieser Idee, aber er willigte ein, seine Frau zu begleiten.

Es sollte jedoch nie so weit kommen.

Kapitel IX - Familienglück und Tod

Stärken alter Bande

Die Kinderecke
Der Winter war schon längst hereingebrochen, als sich alles langsam wieder zum Guten wendete. An einem recht klaren Nachmittag saß Belana, wie so oft, auf dem Marktplatz, um dem Treiben der Menschen zu zusehen, als ihr eine Gestalt vertraut vorkam. Beim genaueren Hinsehen erkannte sie ihren alten Freund Cornelius und erfreut setzte sie sich zu ihm. Doch kam Belana sein Verhalten merkwürdig vor, auch wenn sie nicht genau benennen konnte, woran es lag. Kurz darauf tauchte auch Nurielle auf. Als ob es abgesprochen war, denn sie wunderten sich nicht einmal darüber, den jeweils anderen wieder zu sehen. Dennoch war Belana glücklich darüber, dass es den beiden gut ging und sie wieder in Sturmwind sind, denn sie hatte sich die letzten Monate sehr einsam gefühlt. Kurzerhand machte Belana die beiden zu Pateneltern ihres Kindes, denn sie und Barl hatten sonst niemanden, dem sie ihr Kind anvertrauen könnten.

Auch mit Belandra lief es wieder besser, welche um ein Treffen in Eisenschmiede bat. Die Schwangere erzählte Barl davon, doch dieser hielt es für eine schlechte Idee. Er befürchtete einen Hinterhalt, doch mit viel Beharrlichkeit schaffte Belana es, Barl umzustimmen und die beiden trafen Ariel und Belandra.
Die Schwangere entschuldigte sich bei ihrer Schwester dafür, die Armee informiert zu haben, denn sie sah nun ein, dass die Armee den in Sturmwind lebenden Blutelfen niemals helfen würde. Ein Stein fiel Belana vom Herzen, als Belandra die Entschuldigung annahm und ihr verzieh.
Doch ein Glücksgefühl wollte sich nicht einstellen, denn Belandra war für ihr Leben gestraft, auch wenn sie Belana verzieh. Ihr wurde der rechte Arm bis zum Ellenbogen hin abgetrennt und sie wurde aus dem Königreich Sturmwind verbannt. Zufällig kannte Belandra aber jemanden, der ihr eine metallene Prothese baute, sodass sie nicht mehr ganz so viele Schwierigkeiten im Alltag hatte. Zudem war Ariel stets an ihrer Seite um ihr zu helfen und die beiden merkten schon bei der Verbannung, dass sie Gefühle füreinander hatten. Belana zeigte ihre Gedanken nicht, anders als Barl. Er machte sich den ganzen Abend nicht die Mühe, seinen Hass zu verstecken. Doch anstatt sich davon provozieren zu lassen, nahm Belandra es recht gelassen.

Es waren nur noch einige Wochen bis zu Geburt und es musste viel geplant werden. Die beiden einigten sich bereits auf einen Namen, ein Bettchen und ein paar Puppen wurden für das Kind gekauft und noch viele andere Dinge wurden erledigt. Zudem konnte Belana Barl dazu überreden, die Beziehung zu Belandra zu verbessern und sich wieder mit ihr anzufreunden.

Die Geburt

Der Frühling nahte, das Kind wuchs und gedieh und mit der Zeit bekam Belana den wohlverdienten und auch dringend benötigten Urlaub, um sich auf die letzten Wochen der Schwangerschaft zu konzentrieren. Es musste noch einiges geklärt werden, bevor das Kind auf die Welt kam. Unter anderem, wo Belana und Barl in Zukunft leben wollten.
Denn Graf Longford machte Belana ein Angebot, über das sie tatsächlich nachdachte. Er bot ihr an, mit ihm zu seiner Residenz nach Hügelland zu ziehen und dort für ihn zu arbeiten. Für Barl würde er ebenfalls eine Anstellung finden und es klang verlockend. Doch gab es einige Dinge, die geklärt werden mussten, bevor die beiden zusagen wollten. Der Lohn spielte dabei keine unerhebliche Rolle, zudem wären sie dort weit weg von Freunden und Verwandten. Andererseits müssten weder Barl noch Belana zu Hause bleiben, um auf das Kind aufzupassen, denn sie würden mit im Anwesen wohnen und es wäre somit immer jemand da, der es bei sich aufnehmen könnte, wenn Belana es nicht gar mitnehmen würde.
Um auf all die ungeklärten Fragen eine Antwort zu bekommen, gingen Barl und Belana zum Haus des Grafen und baten um ein Gespräch. Die drei redeten eine ganze Weile und einigten sich darauf, dass sich der Graf bei ihnen melden würde, wenn er genaue Zahlen vorlegen könne. Grade als sie sich voneinander verabschieden wollten, setzten - acht Wochen zu früh - die Wehen ein und Belana wurde ins Schlafzimmer des Grafen gebracht, wo sie ihr Kind nach einer langen und schmerzhaften Geburt auf die Welt brachte. Dass die Prozedur nicht lief, wie erhofft, schienen die frischen Eltern nicht wahrzunehmen. Das Kind lebte nicht mehr. Obwohl Belana erschöpft war, lehnten sie und Barl das Angebot ab, beim Grafen zu bleiben um sich auszuruhen. Sie gingen nach Hause, kümmerten sich um die Registrierung des Kleinen und gaben ihm den Namen Eladar Kaelon.

Familientreffen

Friedlich sitzen alle an einem Tisch
Bald darauf schon kündigten sie Belandra von der frohen Botschaft, welche die beiden und auch Nurielle und Cornelius zu sich nach Dun Morogh einlud, wo sie in der Nähe von Eisenschmiede ein Haus gekauft hatte. Ungefähr eine Woche nach der Geburt war Belana zwar immer noch ein wenig erschöpft, dennoch reiste sie mit Barl, Nurielle und Cornelius nach Dun Morogh um Belandra und Ariel zu besuchen. Der Abend fing angenehm an und man unterhielt sich nett, bis das Thema auf das Kind gelenkt wurde. Die anderen stellten merkwürdige Fragen und Belana atmete erst erleichtert auf, als das Thema wieder in eine normale Richtung ging. Nurielle wollte die Windeln wechseln, was Belana erfreute und es ihr daher auch gewährte, schließlich war Nurielle doch die Patentante von Eladar. Dass Nurielle etwas verstört zurückkam und starr das Kind weiter an Belandra reichte, bemerkte Belana nicht und sie verstand auch nicht, was das Theater von ihrer Schwester kurz darauf sollte. Sie behauptete tatsächlich, dass das Kind nicht mehr leben würde. Plötzlich sahen sich auch die anderen das Neugeborene an und erzählten ihr und Barl das gleiche. Doch die beiden sind die Eltern, sie würden doch bemerken, wenn etwas mit ihrem Sohn nicht stimmte. Es war der Neid, der aus ihnen allen sprach.
Es war nur eine kurze Diskussion und nach und nach gingen die anderen frische Luft schnappen, während Barl und Belana drinnen blieben und davon überzeugt waren, dass die anderen einfach keine Ahnung hatten. Sie beschlossen daher, nach Kharanos zu gehen und dort die Nacht zu verbringen, um am nächsten Morgen zurück nach Sturmwind zu fahren. Cornelius und Nurielle blieben den Abend über bei Belandra und Ariel.

Tiefpunkt

Nach einigen Tagen bemerkten Belana, dass es Eladar immer schlechter ging und so brachten Barl und sie ihr Kind zu einem Arzt in der Kathedrale. Die Priesterin, die das Kind entgegen nahm, empfahl das Kind die Nacht über dort zu lassen, sodass sie Eladar beobachten konnte. Barl zögerte, doch Belana vertraute den Priestern und Ärzten in der Kathedrale, sodass sie ihren Mann überzeugen konnte, ihren Sohn dort abzugeben und ihm am nächsten Tag abzuholen.
So kamen Barl und Belana am folgenden Tag zurück, um ihren Sohn zu holen. Die Priesterin allerdings bat die Eltern um ein Gespräch und teilte ihnen mit, dass es verstorben sei. Barl wurde wütend, während Belana emotional zusammenbrach. Erst gaben sie der Priesterin die Schuld, doch sie sagte, das Kind sei schon tot abgeliefert worden. Natürlich war dies nicht der Fall gewesen und das sah die Priesterin zum Schluss auch ein, sodass sie es umformulierte und den Elfen erzählte, es sei schon totgeweiht und unheilbar krank, mit einem schwachen Herzen, zu ihr gebracht worden.
Barl nahm seinen Sohn und Belana und gemeinsam verließen sie die Kathedrale. Zu Hause angekommen, sprachen die beiden Eltern darüber, wie ein gesund zur Welt gekommenes Kind denn plötzlich schwach werden und sterben konnte. Für Barl war es offensichtlich: Belandra hatte ihren Sohn vergiftet.
Tage später stand plötzlich ein unerwarteter Gast vor der Tür und Belana war sich erst nicht sicher, ob sie den Gast überhaupt ins Haus lassen sollte. Es handelte sich dabei um Tyvalia. Da Belana ihr noch etwas schuldig war, bat sie sie hinein und fragte grade heraus, ob die Zauberbrecherin nun den Gefallen einfordern würde. Doch das tat sie nicht, sondern sprach offen darüber, weshalb sie Belana damals geholfen hatte. Die beiden wären nämlich verwandt, sie sind Großcousinen. Belana hatte eine weitere Verwandte gefunden und sie war sich nicht sicher, wie sie darüber denken sollte. Tyvalia ist schließlich eine Hochelfe, eine Verräterin. Andererseits hatte sie Belana in einer schweren Stunde beigestanden und ihr geholfen. Belana weiß nicht mehr wem sie noch trauen kann und wem nicht und was Familie überhaupt noch bedeutet.

Kapitel X - Neubeginn

Déjà-vu

Nachdem Barl und Belana ihre Trauer einigermaßen in den Griff bekommen haben, sind sie dem Grafen ins Hügelland gefolgt. Sie bekamen dort ihr eigenes Haus, unter der Bedingung, dass sie dieses zur Verfügung stellen müssen, wenn wichtige Gäste zu Besuch sind. Sie selbst werden dann bei den anderen Bediensteten unterkommen. Ein guter Handel, sofern sie nicht oft ihr Haus dafür verlassen müssen. Es war jedoch nicht sofort bezugsfertig und so arbeitete Barl daran, dass er und sie schnell einziehen konnten. Solange wohnten sie in der Taverne in Süderstade.
Kurz darauf erhielt das Ehepaar die Nachricht, dass ihr Haus im sturmwinder Wohnviertel abgebrannt sei. Zum Glück hatten sie den Leichnam ihres Kindes verbrannt und in einer Urne vergraben, die sie zu ihrem Umzug ausgegraben und mitgenommen haben.
Etwa eine Woche verging und Belana durfte ihr neues Zuhause sehen. Barl hatte das Haus liebevoll eingerichtet und der Graf hatte dafür gesorgt, dass es ihrem Mann überhaupt möglich war dies zu tun. Sie verdankt Prospero sehr viel. Noch an dem Tag, an dem Belana das Anwesen das erste Mal betrat, lernte sie den Hochelfen Daryion Annon kennen, die rechte Hand des Grafen. Belana war erst skeptisch, hätte es doch ein Schwindler sein können, doch ein Brief von Prospero bestätigte die Aussage des Hochelfen. Und der Brief enthüllte noch mehr. Prospero würde sein Anwesen vorerst nicht betreten können und bat Belana, Daryion zu vertrauen und mit ihm zusammen zu arbeiten.

"Oft sind die Augen einer Frau wohl besser, als die Augen eines Zwerges, aber dessen Hammer um einiges wirksamer, als die Waffen einer Frau." - Graf Prospero Longford in seinem Brief an Belana

Dem wollte Belana nachkommen, doch schon kurz nach Belanas Einzug kam Prospero auf seinem Anwesen an. Und die anfängliche Erleichterung schlug in Furcht um, als die anderen Bediensteten zu tuscheln begannen. Es kam Belana zu Ohren, dass man einen Eid zu leisten hatte. Einen Eid, der das eigene Leben an die Grafschaft bindet. Der erlaubt, getötet zu werden, sollte man aus der Grafschaft aussteigen wollen. Es war wie bei den Blutrittern. Sie lebte eine Lüge.
Besorgt wandte sie sich an Barl und sprach an einem abgelegenen Ort mit ihm. Sie schlug vor, mehrere Aufgaben auf dem Anwesen zu übernehmen, um an mehr Geld zu kommen. Sie würde als Köchin und Leibwächterin zugleich arbeiten. Doch Barl war dagegen und fragte, wozu sie das zusätzliche Geld benötigten. Belana erzählte vom Eid. Erzählte, dass sie Geld zurücklegen wolle, falls sie nochmal fliehen mussten. Wütend darüber überredete Barl Belana dazu, sofort die Sachen zu packen und die Grafschaft auf der Stelle zu verlassen. Als eine der Wachen Fragen stellte, erzählten sie lediglich, dass sie aufgrund eines Notfalls zu Verwandten müssten und es mit dem Grafen abgeklärt sei. Die Wache ließ sie passieren und die beiden Blutelfen stiegen auf das nächste Schiff, das in Süderstade hielt.

Ein neuer Plan

Barls und Belanas Ankunft in Theramore
Nach vier Tagen auf See kam das Paar in Sturmwind an, wo es eine Nacht verbringen musste, denn das nächste Schiff würde erst bei Sonnenaufgang ablegen. Etwa eine Woche dauerte die Überfahrt zu der Stadt, in der Belana entfernte Verwandte besitzt, bei denen sie und Barl - wie verhofft - unterkommen können. Als Gegenleistung dafür hilft Belana im Geschäft aus, das ihren Verwandten gehört und übernimmt dort kleinere Aufgaben wie Mittagessen kochen, aufräumen oder den beiden Besitzerinnen bei ihrem Tun assistieren. Manchmal bedient sie Gäste in der nahegelegenen Taverne.
Ein Leben mit Entbehrungen, doch mittlerweile war Belana daran gewöhnt, auch wenn sie das nur ungern zugab. Es ist nicht das erste Mal, dass sie und Barl am Existenzminimum leben und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Die Flucht, das Untertauchen und Verstecken, die Angst und Sorge um das eigene Leben sind inzwischen ständige Begleiter und Vertraute. So wird es bleiben.
Denn Barl und Belana hatten entschieden nur so lange wie nötig in Theramore zu bleiben. So müssen einige Besorgungen machen, manche etwas größer als andere, sodass zwei oder drei Monate vergehen können, bis sie alles haben. Doch sie haben es beschlossen. Sie haben beschlossen fortan als Nomaden durch die Welt zu ziehen und die Wunder und Orte der Natur zu erkunden, mit der leisen und kleinen Hoffnung vielleicht irgendwann den einen Platz zu finden, bei dem sie sesshaft werden können. Wo sie sich ein Haus bauen können, Felder bestellen können und vielleicht… vielleicht auch ein Kind großziehen können. Doch gerade den letzten Gedanken schiebt Belana weit nach hinten. Sie konzentriert sich nun darauf mit den verschiedensten Mitteln die Dinge zu besorgen, die die beiden für ihr geplantes Nomadenleben brauchen.

Wenige Wochen später wurden Barl und Belana auf eine Hochzeit ihrer Großcousine Alekara auf der Azurmythosinsel eingeladen, zu der sie auch hingingen. Ihre Verwandte lebte an einem wirklich hübschen Plätzchen, in einer Hütte am Strand. Die Zeremonie war zu ertragen und das Essen konnte man essen. Es war merkwürdig, Belandra wieder zu sehen und Belana setzte ihr bestes Gesicht auf. Barls Anschuldigungen hallten in ihrem Kopf und sie fragte sich immer wieder ob er Recht hatte. Hatte Belandra Eladar getötet? Belana konnte diese Frage nicht beantworten, aber sie wollte nach Anzeichen dafür Ausschau halten und am besten ginge das, wenn sie noch ein paar Tage mehr miteinander verbringen würden. Daher schlug Belana vor, dass Belandra und Ariel sich von Cation trauen lassen könnten, solange die Hochzeitsdekoration stand. Wenige Tage später dann fand die Zeremonie für Belandra und Ariel statt, Alekara ernannte die beiden zu Eheleuten und gleich am Tag darauf reisten Barl und Belana zurück nach Theramore. Sie fanden keine Beweise dafür, dass Belandra Schuld an Eladars Tod war und Belana beschlich mehr das Gefühl, dass das Kind vielleicht doch bereits schwach auf die Welt kam. Schließlich gebar Belana das Kind zwei Monate zu früh.

Vorbereitungen

Nach vielen Wochen der Arbeit konnten sich Barl und Belana ein gutes, aber gebrauchtes Zelt kaufen, sowie auch einige andere Dinge zusammentreiben, die sie für ihr baldiges Leben als Nomaden brauchen würden. Belana ließ sich zudem gründlich von Sevara und Yarolinn in der Wundversorgung unterweisen, frischte damit ihr Wissen auf und legte sich über die Zeit einen Vorrat an Salben, Cremes und getrockneten Kräutern an. Hin und wieder nahmen die beiden auch Aufträge an, die etwas gefährlicher waren, denn diese brachten oft annehmbare Summen ein. Unter anderem sollten sie Eier einer großen, giftigen Echse in den Sümpfen von Düstermarschen einsammeln. Im Verlaufe der Mission wurde Barl schwer verletzt, der Waran biss sich mit seinen großen Fangzähnen in sein rechtes Bein und injizierte ein muskellähmendes Gift. Nur knapp konnten sie die Tiere töten und sofort behandelte Belana Barls Wunde so gut sie konnte. Sie sammelten die Eier und gingen direkt zu einem Arzt, der Barls Bein fachgerecht versorgte und ihm anbot, als sein Leibwächter die Kosten abzuarbeiten, sobald es ihm besser ginge. Aus Hilfsbereitschaft wurde Barls Bein von Yarolinn mit Licht behandelt, allerdings nur um die Körpereigene Heilung zu beschleunigen. So blieb er noch ein paar Tage ans Bett gefesselt. Da Barl und Belana nicht weiter eine Last für ihre Verwandten sein wollten, suchten sie eine eigene Bleibe und landeten in der Scheune von Barls behandelndem Arzt.
Von diesem Arzt ließ Barl sich weiterbilden, um anatomische Kenntnisse zu bekommen. Auch Belana bildete sich weiter um in der Wildnis besser überleben zu können. Zudem trainierten die beiden härter, sehr viel härter. Bis zum Frühling wollten sie in der Stadt bleiben und nahmen bis dahin viele Aufträge an.
Sie halfen Köchen besondere Zutaten zu bekommen, sie halfen Goblins verschiedene Geräte zu reparieren oder die der Konkurrenz zu sabotieren. Sie halfen dabei die Gegend um Theramore abzusichern oder Karawanen zu verteidigen, sie halfen bei vielen verschiedenen kleineren und größeren Dingen. Den ganzen Winter über waren sie so beschäftigt und sammelten Geld und weitere Sachen, die sie brauchen würden. Bis die Bäume die ersten Knospen präsentierten. Belana verkaufte einen großen Teil ihrer Kleidung um damit anständige Reisekleidung zu besorgen und mit einem alten Esel und einem Karren verließen sie und Barl Theramore schließlich.


Kapitel XI - Auf Wanderschaft

Kalimdors Süden

Mit einer ungewöhnlich großen Karawane, hauptsächlich bestehend aus Menschen, führte der Weg durch das Brachland nach Ratschet. Auch ein paar Zwerge, Gnome und sogar ein Hochelf waren dabei. In Ratschet angekommen, suchten sich Barl und Belana die nächste Aufgabe für die Zeit ihres Verbleibes. Wahrscheinlich würde die Karawane ein paar Tage bleiben. Von einem Goblin nahmen sie den Auftrag an, etwas nach Gadgetzan zu bringen, zu einem Freund. Das Ehepaar sagte zu, da die Kolonne sowieso auf dem Weg nach Gadgetzan war, wenn auch über Umwege. Die kleine Fracht bestand - natürlich - aus Sprengkörpern. Ganz neue Rezeptur, viel effektiver, das sagte zumindest der Goblin. Belana interessierte das weniger, die Bezahlung war gut und das reichte ihr.

Eine Woche verbrachten sie im Brachland, bis sie endlich in Tausend Nadeln ankamen. Da dies eine gefährliche Gegend ist, machte die Karawane nur wenige und kurze Pausen. Sie alle wollten nur schnell durch die Höhle, die zum Krater des Un'Goro führt. Bei einer dieser Pausen wollte eine Gruppe aus zwei Menschen und dem Elfen auf Jagd gehen, doch auch nach langer Wartezeit kam keiner von ihnen zurück. Zwei weitere gingen nachsehen und überbrachten die Nachricht, dass die drei tot seien. Für den Rest des Tages reisten sie alle schweigend weiter, bis sie am Rande des Kraters an einem kleinen Ausgrabungslager ankamen. Dort blieb der Zug nur eine Nacht.

Es ging weiter nach Tanaris, wobei sie sich südlich hielten. Die Sonne prallte, die Luft brannte und die Lebewesen gierten. Alles in Allem ein schreckliches Land, selbst Tausend Nadeln fand Belana besser. Doch sie musste durchhalten, erst in Gadgetzan dürften sie und Barl sich von der Gruppe lösen und eigene Wege gehen.
Nachdem sie die Wüstenläufer in ihrer Hauptstadt beliefert hatte, wollte die Kolonne gen Norden, nach Gadgetzan. Dort angekommen und nachdem sie die explosive Ware aus Ratschet abgegeben hatten, beschlossen Barl und Belana nicht sofort aufzubrechen, sondern noch wenige Tage zu bleiben. Sie lernten unweigerlich einen Blutelfen kennen, der dort mit Tierteilen handelte. Er bat das Paar, für ihn auf die Jagd zu gehen, denn er selbst hatte sich den Knöchel verstaucht. Er bezahlte gut und so nahmen Barl und Belana an.
Schon bald darauf reisten die beiden mit dem so verdienten Geld und dem Erlös, den sie durch den Verkauf ihres Esels bekamen, mit einem Greifen nach Theramore. Endlich weg von der scheußlichen Wüste und der merkwürdig zusammengestellten Gruppe, kam ihnen die Stadt wie das Paradies vor.

Dort wollten die beiden Elfen wieder überwintern und nutzten die Gelegenheit auch gleich für ein Familientreffen. Das Paar schaute bei Belandra und Ariel vorbei, welche die Gäste zaghaft und verwirrt empfingen. Die Atmosphäre war entspannt, denn die beiden Wanderer konnten ihre wahren Züge zumindest diesesmal gut verbergen.

Heimatbasis

Nachdem Barl und Belana auch den Frühling auf Theramore verbrachten und wenige male Belandra und Ariel besucht hatten, rief wieder die rauhe See nach ihnen. Die beiden Elfen haben beschlossen fortzusegeln, ersteinmal nach Sturmwind, um dann weiter zu sehen. Doch eines ist klar, die beiden wollen sich ein kleines Haus gönnen, in das sie immer wieder zurückkönnen und wer weiß, wenn das Schicksal es will, sind sie vielleicht sogar eines Tages wieder zu dritt.
Es dauerte mehrere Wochen, bis das Paar in Sturmwind, der alten Heimat, ankam. Keine bekannten Gesichter und alles andere, was mal bekannt war, ist verfremdet. Es kommt Belana wie eine Ewigkeit vor, dass sie das letzte Mal hier war. Dabei ist es nur zwei Jahre her. Es ist zu voll, zu laut, zu eng. Sie würde hier kein Haus mehr kaufen wollen. Zumal sie hier auch nichts mehr hält.

Doch um ein Haus zu kaufen benötigte man Geld und als Blutelf sogar noch etwas mehr, hatte Belana das Gefühl. Daher hatte Barl wieder in der Schmiede im Zwergenviertel angefangen und Belana nahm ebenfalls ihre alten Tätigkeiten auf. So oft sie konnten verdienten sie sich auch nebenbei was aus Söldnertätigkeiten. Die beiden arbeiteten hart, verbrachten den ganzen Sommer damit. Zusammen mit ihrem Ersparten hatten sie aber genug Geld. Jetzt mussten sie sich nur noch überlegen, wo sie ihre Heimatbasis aufbauen wollten.

Kontakte

Familie

  • Schreiterzüchter Vorias Feuertanz † - Großvater väterlicherseits, Alestraeas jüngerer Bruder. Starb bei einem Unfall.
  • Schreiterzüchterin Hedra Feuertanz, geb. Azurblick † - Großmutter väterlicherseits, Vedarias jüngere Schwester. Starb bei einem Unfall.
  • Verzauberer Ithillan Sternenlicht † - Großvater mütterlicherseits. Starb beim Angriff der Geißel.
  • Händlerin Elynwe Sternenlicht, geb. Sonnenweber † - Großmutter mütterlicherseits. Starb beim Angriff der Geißel.
  • Schreiterzüchter Saron Feuertanz † - Belanas und Belandras Vater. Er züchtete erfolgreich Schreiter. Starb beim Angriff der Geißel.
  • Schreiterzüchterin Thereana Feuertanz, geb. Sternenlicht † - Belanas und Belandras Mutter. Sie arbeitete ebenfalls auf dem Schreiterhof. Starb beim Angriff der Geißel.
  • Söldnerin Belandra Blutmond, geb. Feuertanz - Belanas Zwillingsschwester, lebt in Theramore. Seit dem Tod des Kindes ist der Kontakt nur noch spärlich.
  • Priesterin Yarolinn Windhauch, geb. Morgenglanz - Lichtpriesterin, Alekaras Mutter und damit Großtante väterlicherseits. Eine sehr sanfte und hilfsbereite Persönlichkeit.
  • Botanikerin Sevara Windhauch, geb. Sommerblatt - Kräuterkundige, Arodis' Mutter und damit irgendwie Großtante väterlicherseits. Eine sehr aufmerksame Persönlichkeit mit einer schnellen Zunge.
  • Offizier Arodis Windhauch † - Karas Halbbruder und damit irgendwie Großcousin väterlicherseits. Er brachte Lana den Schwertkampf und die Selbstverteidigung bei. Er war wie ein Bruder für sie. Starb im Kampf gegen die Geißel.
  • Priesterin Alekara Schneeblatt, geb. Windhauch - Großcousine väterlicherseits und Arodis' Halbschwester. Traf sie in Sturmwind nach Jahrzehnten wieder. Hält unregelmäßigen Kontakt zu ihr.
  • Firiel Schneeblatt - Alekaras und Cations neugeborene Tochter. Sie erinnert schmerzhaft an Belanas und Barls verstorbenen Sohn.
  • Zauberbrecherin Tyvalia Silbersturm - Großcousine väterlicherseits. Belana wird sehen, ob diese Verwandtschaft Vorteile mit sich bringt.
  • Schmied Barl Himmelswind - Belanas Ehemann. Sie lernten sich in Silbermond kennen, kurz nach ihrem Beitritt der Blutritter.
    "Ich werde an deiner Seite sein, komme was wolle. Bis ans Ende aller Tage und noch darüber hinaus, denn ich liebe dich..." - Belana an Barl
  • Eladar Kaelon Himmelswind † - Barls und Belanas Sohn. Er starb während der Geburt.
  • Söldner Barel Himmelswind † - Barls Zwillingsbruder. Gestand einen Mord, den er nicht begangen hatte, um die Todesstrafe zu bekommen.
    "Seid nicht allzu lang traurig und behaltet mich im Guten im Gedächtnis." - Barel an Belana

Freunde

Familie Feuertanz
  • Künstlerin Nurielle Jungglut - Belanas gute Freundin aus Kindertagen. Sollte Patentante von Eladar werden. Seit dem Tod des Kindes ist der Kontakt nur noch spärlich.
  • Schmied Cornelius Rotfeder - Waffenschmied, guter Freund und Nurielles Partner. Sollte Patenonkel von Eladar werden. Seit dem Tod des Kindes ist der Kontakt nur noch spärlich.
  • Söldnerin Ariel Blutmond, geb. Sichelmond - Gefährtin von Belandra. In Sturmwind kennen gelernt. Seit dem Tod des Kindes ist der Kontakt nur noch spärlich, dennoch mag Belana sie sehr.

Bekannte

  • Arelon Oraddeth - Deserteur, sie lernten sich bei den Blutrittern kennen und flohen gemeinsam. Sie haben kaum noch Kontakt zueinander.
  • Graf Prospero Longford - Ehem. Arbeitgeber. Lana war seine private Köchin und lernte ihn in Sturmwind kennen. Er war ihr sehr sympathisch, mehr noch. Sie war ihm überaus dankbar für die neue Chance, für das neue Leben, das er ihr ermöglichte. Doch das ist nun vorbei. Sie wird ihr Leben nicht nochmal jemandem verpflichten.
  • Söldnerin Nela Eber - Söldnerin und Bekannte. Lernte sie in Sturmwind kennen und brachte ihr das Lesen, Schreiben und Rechnen bei. Seit dem Tod des Kindes ist der Kontakt nur noch spärlich.
  • Leiterin Marie Sturmfaust - Leiterin der Akademie Sturmfaust in Sturmwind, ehem. Arbeitskollegin und ehem. Arbeitgeberin. Zudem auch ehem. Freundin. Seit dem Tod des Kindes ist der Kontakt nur noch spärlich.
  • Söldner Anion Schneeblatt - Der Bruder von Alekaras Gatten. Er hilft Yarolinn und Sevara wo er kann, weswegen er und Belana zwangsläufig miteinander zu tun haben. Er wirkt distanziert, Belana hat sich noch keine Meinung gebildet.
  • Paladin Cation Schneeblatt - Ein Paladin der Silbernen Hand und Alekaras Gatte. Ein typisches Schaf des Lichts, aber er scheint nett zu sein.

Feinde & Verhasste

  • Meisterin Ylvanna Sonnenschwinge - Meisterin bei den Blutrittern und damit Feindin von Belana.
  • Söldner Tael Sin’talah - Persönlicher Feind, stellte sich als Taryel vor. Lernten sich im Arathihochland kennen.
  • Söldnerin Sarhaia Degaar - Ehemalige Geliebte Belandras. Ist Belana sehr unsympathisch. Lernten sich im Arathihochland kennen.
  • Leutnant Thorias Thurn - Lana verachtet ihn dafür, dass er nicht einen Finger krumm gemacht hat, um ihr und ihrer Familie zu helfen, als diese ihn am meisten brauchte.

Vergessene & Verstorbene

  • Verzauberer Meledor Thuron - Lana war vor langer Zeit mal mit ihm ausgegangen.
  • Konkubine Kyra Felomin - Angeblich Meledors Schwester und Belandras ehemalige Geliebte.
  • Archäologin Veya Finwe - Blinde Elfe und ehemalige Archäologin, die allein auf Weltreise geht.
  • Feldwebel Ophelia Mai - Lana gab ihr mal Ratschläge in Liebesangelegenheiten.
  • Botanikerin Radana Arrice - Ehem. Arbeitskollegin und Bekannte. Lernten sich in Sturmwind kennen.
  • Dr. Alina Du'Casse - Ehem. Arbeitskollegin und Schiffsärztin auf der Silbernebel. Belana besuchte ihre Vorlesungen immer, wenn sie stattfanden.
  • Daryion Annon - Prosperos rechte Hand, kümmert sich stellvertretend um das Anwesen.
  • Botaniker Leonas Plautus - Der Gärtner des Anwesens.

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